Es war einer der schwärzestens Momente im englischen Frauen-Fußball. So unglücklich hat die Nationalmannschaft der Three Lions ein wichtiges Spiel wohl noch nie verloren. Definitiv der schwärzeste Moment war es wohl in der Karriere von Abwehrspielerin Laura Bassett. Ihr Eigentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit des Halbfinales gegen Japan bedeutete das Ende der Titelträume, die sich die Englischen Mannschaft bis dahin zurecht gemacht hatte. Es war das Tor zum 1:2 (1:1) und dem gleichzeitigen WM-Aus.

 

Es war jedoch nicht der erste unglückliche Augenblick für die Elf von der Insel. Schon zuvor war das Pech ein Wegbegleiter durch die Partie. Das zeigte sich schon beim ersten Rückstand in der 32. Minute. Japan ging hier durch einen Strafstoß von Aya Miyama mit 1:0 in Führung. Doch das Foul, dass von der Neuseeländischen Schiedsrichterin Anna-Marie Keighley geahndet wurde, fand eindeutig vor der Strafraumgrenze statt. Weil aber Japans Saori Ariyoshi erst im Sechszehner zu Boden ging, zeigte Keighley auf den Punkt. Eine Fehlentscheidung, die sich zumindest vorerst ausgleichen ließ. Denn auch England bekam acht Minuten später einen Elfmeter zugesprochen. Stephanie Houghton war im Sechszehner niedergerissen worden, den fälligen Penalty netzte Fara Williams zum Ausgleich. So ging es schließlich auch in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel spielte England sich immer weiter in der japanischen Hälfte fest und brannte eine regelrechtes Feuerwerk an guten Torchancen ab. Zweimal allein klatschte der Ball ans Gestänge des japanischen Tores. In der 60. Minute klatschte der fullminante Schuss von Stümerin Toni Duggan an die Querlatte; mit einem hohen Ball von Claire Rafferty in der 78. Minute stand der Pfosten den Japanerinnen zur Seite. Nur zwei von mehreren guten Möglichkeiten für die Elf von Trainer Mark Sampson.

Und dann kam es, wie es so oft im Fu゚ball kommt. Während die eine Mannschaft Chance um Chance vergibt, fällt das Tor schließlich auf der anderen Seite. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, Japan kam noch einmal über die rechte Seite. Nahomi Kawasumi flankte das Leder in den Strafraum an den zweiten Pfosten, wo Bassett mit langem Bein eigentlich klären wollte. Doch sie traf den Ball so unglücklich, dass er nicht ins Tor-Aus sondern in den eigenen oberen rechten Winkel segelte. Unhaltbar. Das waren jetzt auch die Tränen des Pechvogels, der seinen Schock nun hinter den Händen zu verbergen suchte. Doch auch die Tröstungen der Mitspielerinnen und des Trainer später im Interview vermochten Bassett nicht zu helfen. Japan hingegen will nun seinen Titel im Finale gegen die USA verteidigen. Wer hier als Favorit ins Rennen geht lässt sich auch an den Wettquoten für das Spiel ablesen. Einen Testbericht über einen dieser Anbieter stellt http://www.serioes.org/ auf seiner Seite zur Verfügung.