Ein "mitentscheidendes Duell" nannte es Salzburg-Trainer Matthias Jaissle vor dem Spiel. Und tatsächlich könnten die beiden Duelle zwischen dem FC Salzburg und Dinamo Zagreb binnen einer Woche die Aufstiegsfrage in Gruppe E der Champions League vielleicht schon klären. Im heutigen Heimspiel ging der österreichische Meister vor ausverkauftem Haus erstmals als Favorit in der laufenden CL-Saison in eine Partie. Mit dem ersten Erfolg nach zwei Unentschieden hätten die Salzburger den Druck auf Chelsea und Milan jedenfalls erhöhen können. Und sie taten es...

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Salzburg begann gut, Zagreb lauerte

Die Coaches der beiden Serienmeister nahmen das Aufeinandertreffen mit fast kompletten Kadern in Angriff und wie erwartet begannen die Bullen mit sehr hohem Pressing. Die erste gefährliche Möglichkeit aber konnten die Gäste aus Zagreb in der achten Minute für sich verbuchen. Schlussmann Köhn konnte aber einen Distanzschuss sehenswert über die Querlatte drehen. Szenenapplaus in der Arena!

Im weiteren Verlauf ließen die Gastgeber aber defensiv kaum mehr etwas zu und kamen selbst in der 17. Minute zur ersten großen Möglichkeit. Nach einer schönen Einzelaktion von Sucic, konnte Keeper Livakovic nur nach vorne abprallen lassen – Okafor scheiterte am Außennetz. Salzburger hatte Lunte gerochen!

Dominante Bullen belohnten sich nicht

Von den Kroaten war dann gerade in der Offensive immer weniger zu sehen. Die Hausherren konnten sich dank beherztem Spiel immer mehr Feldanteile sichern und weiter Druck ausüben. Die begeisterten Zuschauer in der Bullen-Arena sahen eine sehr intensive und hart umkämpfte erste Halbzeit, bei der am Ende nur die Tore fehlten.

Unverändertes Bild auch zu Beginn der 2. Halbzeit und dann die TOP-Chance

Auch der zweite Durchgang brachte zunächst ein unverändertes Bild. Salzburg strahlte viel Dominanz und Offensivpower aus, fand aber gegen die dicht gestaffelte und gut organisierte Fünferkette des Gegners kein Durchkommen. Erst in der 55. Minute hätten sich die Mozartstädter beinahe belohnt. Nach einer Ecke kam Sesko aus kurzer Distanz zum Kopfball und traf den Keeper der Kroaten, der goldrichtig stand, mitten im Gesicht – es blieb aber beim 0:0.

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Elferpfiff und die Salzburger-Führung

Matthias Jaissle kurbelte an der Seitenlinie wie ein wilder und motivierte seine Mannschaft weiter dranzubleiben. Seine Spieler hielten sich daran, setzten Zagreb weiter unter Druck und in der 68. Minute erfuhr die Partie seine entscheidende Wendung. Muharrami riss Ulmer im Strafraum zu Boden und es gab keine zwei Meinungen!

Der souveräne Schiedsrichter Treimanis zeigte sofort auf den Punkt. Noah Okafor ließ sich dann nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte staubtrocken in die rechte untere Ecke.

Hitzige Schlussphase

Nach einer Reihe von Wechsel auf beiden Seiten war es Dinamo Zagreb, welche in der 82. Minute die dicke Ausgleichschance vorfand. Drmic profitierte von einem Fehler von Pavlovic und konnte allein auf Köhn zustürmen. Der verhinderte aber durch einen Reflex mit dem linken Arm den Ausgleich.

Der Schlussakkord der Kroaten brachte Räume für die Salzburger, doch die vorhandenen Matchbälle durch Sucic, Sesko und Seiwald wurden nicht verwertet und so wurde bis in die letzte Minute gezittert und dann wäre es beinahe noch passiert. Drmic köpfte in der Nachspielzeit ein und drehte bereits feiernd ab. Dabei sah er aber die Fahne nicht, welche der Assistent an der Linie in den Nachthimmel hob. Glück für Salzburg, Pech für Drmic und Dinamo! Es blieb beim 1:0 für die Bullen dem ersten so wichtigen "Dreier" in der Gruppenphase.

Champions League - Gruppenphase, 3. Spieltag (Gruppe E)

FC Salzburg – Dinamo Zagreb 1:0 (0:0)

05.10.2022, Wals-Siezenheim, Red Bull Arena (28.864 Zuschauer); SR Andris Treimanis

Tor: 1:0 Noah Okafor (71., Foulelfmeter, Moharram an Ulmer).

Gelbe Karten: 27. Petkovic, 68. Muharrami, 95. Ademi

FCS-Startelf: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Capaldo, Seiwald, Kjaergaard, Sucic – Sesko, Okafor.

ZAG: Livakovic – Peric, Sutalo, Theophile-Catherine – Misic, Ljubicic, Ivanusec, Ademi, Moharrami – Orsic, Petkovic.

Zum Ligaportal-Liveticker: FC Salzburg – Dinamo Zagreb

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty