Ängstlich, tranig und dem Abstieg ganz nah: Der 1. FC Köln hat ein sehr schwaches "Endspiel" gegen Darmstadt 98 mit 0:2 (0:0) verloren - und wirkte dabei wie ein Team, das die Lilien am Ende der Saison in die 2. Bundesliga begleitet. Schlusslicht Darmstadt vertagte durch den ersten Sieg nach 22 Ligaspielen ohne Erfolg den Abstieg noch einmal.

Darmstadts Matej Maglica (l.) gegen Luca Waldschmidt (Foto: Imago/Kirchner-Media/TH/Imago/Kirchner-Media/TH/SID/IMAGO/Kirchner-Media/TH)
Darmstadts Matej Maglica (l.) gegen Luca Waldschmidt
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Verteidiger Christoph Klarer (57.) und Oscar Vilhelmsson (90.) trafen für die Gäste, und nun braucht der Vorletzte aus Köln in den verbleibenden vier Spielen schon ein kleines Wunder. Am kommenden Wochenende muss der FC beim FSV Mainz 05 antreten, der noch auf dem Relegationsrang 16 liegt, am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) beim SC Freiburg antritt und sich deutlich absetzen kann.

Beim abgeschlagenen Schlusslicht Darmstadt hatte man schon vor dem Spiel von "Optimismus" auf "Realismus" umgestellt, so sagte es Trainer Torsten Lieberknecht - der allerdings allein im Sinne des Wettbewerbs keine Spiele herschenken will. Die Mannschaft sei "bereit, die Partien bis zum letzten Spieltag hochprofessionell anzugehen".

Darmstadt lief die Gastgeber dann auch von Beginn an aggressiv an, eroberte viele Bälle schon recht früh, wusste damit dann aber wenig anzufangen. Ein paar mal Konfusion rund um den Kölner Strafraum, viel mehr geschah nicht in den ersten zehn Minuten vor 50.000 Zuschauern.

In der Folge befreite sich der FC und kam immerhin zu einigen Standardsituationen rund um den gegnerischen Strafraum, eine Ecke führte zur ersten Chance: Faride Alidou traf den Pfosten (18.).

Das Duell der schwächsten Defensive aus Darmstadt gegen die schwächste Offensive aus Köln ging bis zur Pause dann aber ziemlich klar an die Gäste. Die Möglichkeiten, die sich dem FC durchaus geboten hätten, versandeten allesamt durch technische Fehler, Fehlpässe oder Missverständnisse - tendenziell wirkte Darmstadt gar gefährlicher.

Nach der Pause wurde es ein offeneres Spiel, ohne dass die Qualität stieg. Beide Teams kamen zu Abschlüssen, Köln stand dabei wiederholt im Abseits - und dann traf Klarer nach einem Eckball aus dem Gewühl.

Das Publikum in Köln verlor spätestens jetzt die Geduld und ließ seinen Unmut hören. Trainer Timo Schultz wechselte mehrfach, Köln tat sich aber weiter schwer mit dem Spiel in die Spitze. Der Rest war Fassungslosigkeit.

© 2024 SID