2. Klasse B

"Quo vadis Ferndorf" - ein Leserbrief entzweit die Fußballgemeinde

Der Obmann des SV ATUS Ferndorf, Wolfgang Bittner, verfasste einen Artikel über den Fußball in Ferndorf bzw. den Problemen des Vereines und dieser wurde in der Ferndorfer Gemeindezeitung veröffentlicht. In der Öffentlichkeit wurde dieser Artikel mit geteilter Meinung aufgefasst und einige Spieler und Funktionäre sind an ligaportal.at herangetreten und ersuchten um Veröffentlichung eines Leserbriefes zu dieser Causa. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach, natürlich ohne dabei selbst Partei zu ergreifen.

"Der unzeitige Tod des Ferndorfer Fußballs"

Liest man die in der letzten Ausgabe der Ferndorfer Gemeindezeitung veröffentlichten Sportnachrichten (hier geht´s zur veröffentlichten Gemeindezeitung) unter dem Titel "Quo vadis - Ferndorf?", so drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, als wären Spieler und Zuschauer für die prekäre Situation des Ferndorfer Fußballs verantwortlich und die angesprochenen akuten Probleme eine Frage mangelnder Loyalität. Aufgrund des offensichtlich lückenhaften Argumentationsstrangs im angesprochenen Artikel begehren ehemalige Spieler und Funktionäre folgende Stellungnahme.

In dem betreffenden Artikel spricht der Obmann den verbliebenen Spielern seinen Dank aus, erwähnt aber mit keinem Wort WARUM viele langjährige Fußballer, die seit ihrer frühesten Jugend den Kern des Vereines gebildet haben und ohne die es in der Vergangenheit keinen Fußball in Ferndorf gegeben hätte, dem Verein geschlossen den Rücken gekehrt haben. Es drängt sich unweigerlich die Frage auf, welche massiven Vorkommnisse zu so einem Bruch haben führen können. Den Grund dafür allein in einer künftig nicht mehr auszahlbaren Punkteprämie zu suchen, scheint ein sehr kurzsichtiges Argument zu sein, zumal jeder Spieler der den Verein verlässt, bekanntermaßen zusätzliches Geld in die Vereinskassen spült. Die Vorgangsweise des Obmannes, sich durch namentliche Nennung bei sechs Fußballern zu bedanken, die großteils an der langjährigen positiven Entwicklung des Ferndorfer Fußballs wenig bis gar keinen Anteil hatten, ist bestenfalls als witzlos zu bezeichnen.

Als im Jahre 2008 die Geschicke des SV ATUS Ferndorf in die Hände des derzeitigen Vorstandes gelegt wurden, verfügte der Verein sowohl über eine gesunde wirtschaftliche Basis , in diese Ära fiel unter anderem die Errichtung des neuen Vereinsgebäudes (bereits damals unter beträchtlichem Eigenleistungsanteil von Funktionären und freiwilligen Mitarbeitern), als auch über ein Fülle an Mannschaften verschiedener Alters- und Leistungsklassen. Der Verein war wirtschaftlich und sportlich erfolgreich. Gute vier Jahre später fehlt es offenbar an finanziellen Mitteln und im Hinblick auf die Kooperation mit Spittal kann festgehalten werden, dass es eigentlich keine eigene Ferndorfer Fußballmannschaft mehr gibt.

Den ehemaligen Spielern und Funktionären des SV ATUS Ferndorf ist es ein Anliegen, mit dieser Stellungnahme ihre Sicht der Dinge darzulegen , um so eine sachlich-objektive Diskussion anzuregen. So muss der Argumentation der derzeitigen Vereinsleitung, wonach die Schuld der schwierigen Situation des Ferndorfer Fußballs bei ehemaligen Spielern oder dem lokalen Publikum zu suchen wäre, eine entschiedene Absage erteilt werden. Vielmehr wird die Frage zu stellen sein, ob der Grund nicht in einem mangelnden kaufmännischen Talent des Vorstandes zu suchen ist. Wirtschaftliches Geschick ist die Grundlage jeder erfolgreichen Organisation, egal, ob diese dem Gemeinwohl oder der Gewinnerzielung dient. Kein Unternehmen wird die Schuld für Misserfolge bei seinen Kunden suchen. Folglich wird wohl nicht die Vereinsbasis, das Publikum oder gar die Gemeindepolitik, sondern die Vereinsspitze allein allfällige Konsequenzen zu tragen haben, die wohl nur aus einem völligen (ua. auch personellen) Neuanfang bestehen werden können.

Gezeichnet:

Klaus Petschnig
Christa Wirnsberger

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