Keine Leichtigkeit, keine Spielfreude, keine Dominanz - Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht Trainer Thomas Tuchel von Bayern München nach dem schwachen Auftritt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Außenseiter Lazio Rom (0:1) vor einer kniffligen Aufgabe. "Man muss jetzt vieles hinterfragen beim deutschen Rekordmeister. Die Spieler sind verunsichert. Die Frage ist nur: Warum? Was hat sie verunsichert?", schreibt Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Bringt Thomas Tuchel Bayern wieder auf Kurs? (Foto: AFP/SID/FILIPPO MONTEFORTE)
Bringt Thomas Tuchel Bayern wieder auf Kurs?
Foto: AFP/SID/FILIPPO MONTEFORTE

"Tuchel muss die Spieler hinter sich bekommen, er muss eine Mannschaft formen, er muss die Kompaktheit auf und neben dem Platz wieder herstellen", schreibt Matthäus weiter. Denn: Alles, "was Bayern sonst ausgezeichnet hat in der Vergangenheit, ist nicht mehr zu sehen". Es fehle Überzeugung. "Die Mannschaft hat weder die Selbstverständlichkeit noch die Leichtigkeit oder Kompaktheit. Da ist kein Miteinander zu spüren", schreibt Matthäus.

Die Vorstellung in Rom sei "nicht Bayern-like" gewesen, meint Matthäus: "Die meisten Spieler sind nur mit sich selbst beschäftigt, und dafür gibt es ganz sicher Gründe." Es ändere sich bei Bayern "zurzeit zu oft sehr viel und das trägt nicht zur Stabilität in den Köpfen der Spieler bei", schreibt der Weltmeister von 1990. Tuchel und sein Trainerteam seien "nicht nur dafür verantwortlich, welches System man spielt und wer wann zu passen und zu flanken hat, sondern auch, dass die Köpfe der Spieler frei sind. Und die scheinen im Moment blockiert zu sein. Dadurch performt die Mannschaft nicht."

Die ganze Mannschaft funktioniere nicht, "und das schon länger. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive hat man viele Probleme", schreibt Matthäus weiter und zieht einen Vergleich zum Bundesliga-Spitzenreiter: "Wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit Bayer Leverkusen spielt und sich die Bayern dagegen anschaut, muss man sagen: Bayern München stottert."

 

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