Christian Nerlinger, früherer Profi und späterer Sportdirektor bei Bayern München, hält Thomas Müller für bestens geeignet für einen Chefposten beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Müller sei perspektivisch ein idealer Kandidat, er habe "Intellekt, Herz, Witz und Fußballkompetenz", sagte der 50-Jährige der Wochenzeitung Die Zeit.

Nerlinger war bis 2012 Sportdirektor bei Bayern München (Foto: IMAGO/Pressefoto ULMER/Markus Ulmer/IMAGO/Pressefoto ULMER/Markus Ulmer/SID/Pressefoto ULMER/Markus Ulmer via www.imago-images.de)
Nerlinger war bis 2012 Sportdirektor bei Bayern München
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Außerdem plädierte er dafür, "Spieler und Persönlichkeiten wie Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder auch Mario Gomez" in die Führung einzubinden. Neuer ist wie Müller noch aktiv, Lahm führt das OK der Heim-EM 2024, Schweinsteiger arbeitet als TV-Experte (ARD) und Gomez als Technischer Direktor bei Red Bull Soccer International.

In der Transferpolitik der Bayern vermisst Nerlinger aktuell die Menschlichkeit. "Uli Hoeneß hat immer gesagt: Fußballmanagement (...) ist kein seelenloses, rein an kommerziellen Interessen ausgerichtetes Computerspiel. Momentan ist der FC Bayern von dieser Philosophie ein wenig abgewichen." Über Angreifer Sadio Mane hätten Verein und Öffentlichkeit zunächst gesprochen, "als ob er übers Wasser gehen könne. Nach einem Jahr schickt man ihn weg. Das ist schon krass".

Deshalb sieht Nerlinger auch die Bemühungen um Stürmer Harry Kane kritisch: "Ich bin kein Freund von Leuchtturmtransfers. Es reicht nicht, nur sehr gute Spieler zu kaufen. Auch ein Harry Kane gewinnt dir nicht die Champions League." Der 29-Jährige sei ein Weltklassestürmer". Allerdings ist Nerlinger "kein Fan davon zu glauben, dass ein 100-Millionen-Transfer alle Probleme löst".

 

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