Die Ergebniskrise verschärft sich immer weiter: Union Berlin geht nach der fünften Pflichtspielniederlage in Serie stark angeschlagen in die historische Heimspielpremiere in der Champions League. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer verlor am Samstag auch ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:0) und verpasste es, drei Tage vor dem Königsklassen-Duell mit Sporting Braga dringend benötigtes Selbstvertrauen zu tanken.

Die Talfahrt der Eisernen hält an (Foto: www.imago-images.de/www.imago-images.de/SID/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Wolfgang Frank)
Die Talfahrt der Eisernen hält an
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Jan-Niklas Beste (59.) erzielte per direktem Freistoß das entscheidende Tor für die Heidenheimer, die mit ihrer mutigen Spielweise für ein erneutes Achtungszeichen sorgten und den zweiten Sieg ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte feiern durften. Für Union steht dagegen die schlechteste Serie seit dem Beginn der Premierensaison im Oberhaus 2019 zu Buche.

Alarmstimmung war bei Union unter der Woche trotz der sich häufenden Negativerlebnisse noch nicht aufgekommen. "Von Aktionismus", betonte Fischer, "halte ich nicht viel". Gegen Heidenheim sei es vielmehr das "Ziel, auf der zweiten guten Hälfte" aus der jüngsten Niederlage gegen die TSG Hoffenheim aufzubauen.

Das gelang nur zum Teil. Beide Mannschaften suchten im eigenen Ballbesitz den schnellen Weg nach vorne. Spielkontrolle konnte dadurch niemand übernehmen, vielmehr entwickelte sich eine rasante Partie mit einigen Chancen - die größten hatten jeweils Sheraldo Becker (9.) für Union und Tim Kleindienst (16.) für die Gastgeber, beide trafen jedoch nur das Außennetz.

Union gelangen in der ersten Halbzeit zwar insgesamt die flüssigeren Kombinationen, gerade bei Kontern zeigten sich die Köpenicker aber oft anfällig. Besonders der auffällige Eren Dinkci leitete für Heidenheim immer wieder gefährliche Gegenangriffe ein, die aber am letzten Pass oder einem zu ungenauen Abschluss scheiterten - wie auf der Gegenseite Kevin Behrens (34.) und Alex Kral (37.) am Heidenheimer Torwart Kevin Müller.

Der musste auch in der zweiten Halbzeit direkt eingreifen. Erneut war es Behrens (48.), der Müller aus kurzer Distanz zu einer starken Parade zwang und im Nachschuss nur den Pfosten traf. Doch auch Heidenheim blieb aktiv, stellte Union vor Probleme - und belohnte sich in Person von Beste traumhaft schön für einen starken Auftritt.

 

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