In Runde 5 der Gruppe D der Europa League hatte es sich der SK Puntigamer Sturm Graz zum Ziel gesetzt, zu gewinnen, um auch im nächsten Jahr noch eine Rolle in Europa spielen zu können. Aber auch die Gegner, Rakow Czestochowa, war auf Sieg fokussiert - der polnische Meister wollte die Minichance auf den Verbleib im internationalen Geschäft bewahren. Die Gäste nutzten ihre Chance und setzten sich am Ende gegen fehleranfällige Grazer mit 1:0 durch.

Auf die "Schwoazn": 12.517 Fans sorgten wie immer für eine ausgelassene Stimmung

Zum 150. Spiel von Coach Christian Ilzer wollten die Gastgeber - in gewohnter Formation der Raute - vom Start weg das Heft in die Hand nehmen. Die Gegner, die von ihrem Trainer Dawid Szwarga mit einem 3-4-3 aufs Spielfeld geschickt wurden, mussten sich - trotz offensiver Aufstellung - anfangs auf eine defensive Spielweise beschränken. Die erste richtig gefährliche Möglichkeit war aber dennoch auf Seiten der Gäste zu finden. In Minute 15 wurde Ante Crnacper halbhoher Hereingabe von Deian Sorescu am ersten Pfosten mustergültig bedient - er verfehlte das lange Eck beim "Streifschuss" denkbar knapp - großes Glück für die Blackies bei dieser Chance.

Die Partie lief jetzt Hin und Her: Nach einer super Möglichkeit von Manprit Sakaria, bei der der polnische Schlussmann Vladan Kovačević Sieger blieb - leistete sich Jusuf Gazibegovic einen kapitalen Schnitzer. Marcin Cebula verabsäumte es den Fehler auszunutzen und schob den Ball knapp an der Kiste vorbei. In Minute 26 waren wieder die Blackies dran: Sakaria brachte das Spielgerät - nach einem Stanglpass von Dimitri Lavalée -  aber nicht im Gehäuse unter. Es blieb beim 0:0 - ein Ergebnis, das bis zum Halbzeitpfiff Bestand hatte.

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Christian Ilzer wurde zu seinem 150. Spiel leider nicht mit einem Sieg beschenkt

Auch wenn die Schwoazn auch im zweiten Spielabschnitt ein wenig Schwächen in der Defensivarbeit hatten und den Polen einige Gastgeschenke bereiteten, tat dies der Stimmung auf den Rängen keinen Abbruch. Die Fangesänge des stimmgewaltigen Sturmanhangs verstummten nicht - die Anhänger gaben alles und machten keine Fehler. 

In der 65. Minute kochte die Merkur-Arena über: Sarkaria bediente Tomi Horvat mit einem phänomenalen Steckpass - der Slowene bewies seine Kollegialität und legte die Kugel mustergültig auf Alexander Prass ab - aber Rakow-Goalie Kovačević bewies seine Klasse und parierte bravourös. Das wäre es gewesen - so einen Hunderter muss man einfach machen! Kleine Kuriosität am Rande - in Minute 72 wollten die Polen einen Doppeltausch ausführen, sie hatten aber vergessen ihre Wechselkarte beim 4. Unparteiischen abzugeben - somit konnte der Wechsel nicht vollzogen werden, die Gäste mussten warten. 

Ab Minute 75 veränderte Sturm-Trainer Ilzer die Taktik, stellte auf ein 4-2-3-1 um und Sturm hatte plötzlich wieder mehr Zugriff. Jubeln durften aber dennoch die Gäste: Nach einer Möglichkeit für Sturm, schnappten sich die Auswärtigen die Kugel schickten Jean Carlos in die Tiefe - sein Querpass gelangte zu John Yeboah und der kurz zuvor eingewechselte Stürmer traf zum 0:1 für Rakow Czestochowa. Jetzt war der Faden im Spiel der Schwoazn endgültig gerissen - die Ilzer-Truppe vermochte das Ruder nicht mehr herumzureissen und musste am Ende eine Niederlage hinnehmen. Sturm muss jetzt um den Verbleib am Internationalen Parkett zittern - die Entscheidung ist vertagt!

SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - RAKOW CZESTOCHOWA 0:1 (0:0)

Torfolge: 0:1 (81. John Yeboah)

Donnerstag, 30.11.2023 (18:45 Uhr), Merkur-Arena (Graz), Z: 12.517, SR: Filip Glova (Slowakei)

SK Sturm Graz (4-1-2-1-2): Kjell Scherpen; Alexandar Borković (72. Stefan Hierländer), Jusuf Gazibegović (88. Max Johnston), Dimitri Lavalée, David Schnegg: David Affengruber, Jon Gorenc Stanković, Alexander Prass (88. Leon Grgic), Tomi Horvat (72. Otar Kiteishvili); Szymon Włodarczyk (61. William Bøving), Manprit Sarkaria

Czestochowa Rakow (3-4-3): Vladan Kovačević; Milan Rundić, Adnan Kovačević, Gustav Berggren; Fran Tudor, Deian Sorescu (90.+1 Srđan Plavšić), Bartosz Nowak, Vladyslav Kochergin; Marcin Cebula (75. John Yeboah),  Ante Crnac (75. Fabian Piasecki), Jean Carlos.

Spielfilm im Live-Ticker

Fotocredit: Imago Sportimage und RiPu-Sportfotos