In der Gruppe D sind gleich zwei Teams aus Europa vertreten, mit England und Italien auch gleich zwei starke. Vor allem die Italiener überzeugen seit der Übernahme von Cesare Prandelli mit attraktivem Offensivfußball und wollen die Blamage 2010, mit dem Aus in der Gruppenphase der WM, wieder gutmachen. Wie die Chancen dafür stehen, auf welche Spieler zu achten ist und wie sich die „Squadra Azzurra“ für die WM qualifizierte erfahren Sie hier:

 

Im Jahr 2006 wurde Italien noch Weltmeister, darauf folgte das bittere Ausscheiden in der Gruppenphase der WM 2010, die Italiener sind quasi sowas wie eine Wundertüte – dabei zeigten sie mit Ausnahme der vorigen Weltmeisterschaft zumeist anständige Leistungen bei Großveranstaltungen. Auch dieses Jahr ist für die Elf von Prandelli alles möglich, ein Mix aus jungen, hungrigen Spielern und routinierten Hasen macht dies möglich.

Der Weg zur WM

In einer verhältnismäßig einfachen Gruppe – mit Dänemark, Bulgarien, Tschechien, Armenien und Malta – qualifizierte sich die „Squadra Azzurra“ souverän für die Weltmeisterschaft. Mit komfortablen sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Dänemark sicherten sie sich Platz eins schon zwei Runden vor Schluss.

Unangenehme Gegner warten

Zwar kann sich Italien auch als zäher und unangenehmer Kontrahent erweisen, doch mit England und Uruguay treffen die Mannen von Prandelli sicher auf keine Wunschgegner. Vor allem das Duell mit Uruguay wird mit viel Interesse verfolgt werden, schließlich trifft das wohl beste Sturmduo bei dieser WM auf eine der besten, wenn nicht sogar die beste Defensive. Italien braucht sich jedenfalls nicht verstecken, dies zeigt auch die FIFA-Weltrangliste auf – Italien liegt mit Rang neun nur drei Plätze hinter Uruguay und gar zwei vor England. Brisant wird auch die Begegnung England gegen Italien, zwei starke europäische Teams mit hervorragenden Spielern treffen in dieser Partie aufeinander. Der vierte im Bunde, Costa Rica, darf und wird für Italien wahrscheinlich kein Stolperstein sein.

Mäßige Testspielergebnisse

Noch kamen die Italiener noch nicht recht in die Gänge, aus den letzten sechs Spielen holte die „Squadra Azzurra“ fünf Remis – eines davon zwar gegen Deutschland, die anderen Gegner waren aber allemal schlagbar (Armenien, Nigeria, Irland und Luxemburg). Gegen Spanien setzte es im März eine knappe 1:0-Niederlage, gewiss ist, dass die Italiener gegen starke Teams durchaus bestehen können, wie die Testspiele auch zeigten. Am 15. Juni wartet mit England die erste harte Bewährungsprobe für die Italiener.

Prognose

Der Kader der Italiener liest sich gut, vor allem weil gefühlt zehn Spieler vom Meister Juventus Turin im italienischen Nationalteam stehen. Mit Gigi Buffon, Andrea Barzagli, Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini verfügt man über eine Top-Defensive, auch Abate und De Sciglio auf den Außenpositionen sind bei guten Klubs untergebracht und stehen ihren Mann. Das Mittelfeld rund um Pirlo, De Rossi und Marchisio ist ebenfalls Extraklasse, dazu kommen junge Talente wie Verratti, Insigne und Candreva, denen eine rosige Zukunft bevorsteht. Im Angriff kann Prandelli auf Balotelli zählen und hat mit Cassano oder Immobile, der vor kurzem zum BVB transferierte, zwei weitere Topstürmer im Aufgebot. Die neue Spielweise der Italiener tut dem Fußball gut, Prandelli versucht offensiv zu spielen und dies gelingt auch schon recht gut. Das Material dazu hat er auf jeden Fall, es hängt viel davon ab, inwieweit die „Squadra Azzurra“ die Vorstellungen des Trainers umsetzen kann. Alles in allem muss der Achtelfinaleinzug bei einer anständigen Leistung drinnen sein – eine zweite Blamage wäre für die gesamte Nation wohl nur schwer zu verkraften.

 

Facts

Einwohner  59,9 Mio
Bisherige WM-Teilnahmen 17
Bisherige WM-Erfolge Weltmeister (1934, 1938, 1982, 2006)
FIFA-Weltrangliste 9. Platz
Gruppe

England (15.06.)
Costa Rica (20.06.)
Uruguay (24.06.)

Stars Gigi Buffon, Giogio Chiellini, Daniele De Rossi, Andrea Pirlo, Mario Balotelli