Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die Wiederaufnahme des Prozesses in der "Sommermärchen-Affäre" kritisiert und rechnet mit einem Freispruch. "Der Tatvorwurf ist unsinnig", sagte der 78-Jährige der Rhein-Zeitung: "Wir haben uns korrekt verhalten, es hat nie einen Sommermärchen-Skandal gegeben."

Laut Zwanziger hat es nie einen Skandal gegeben (Foto: IMAGO / brennweiteffm/IMAGO / brennweiteffm/SID/via www.imago-images.de)
Laut Zwanziger hat es nie einen Skandal gegeben
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Am 4. März beginnt das Verfahren gegen Zwanziger sowie den ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach (72) und den langjährigen DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt (81) vor dem Landgericht Frankfurt/Main. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio "Hinterziehung bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Jahr 2006 vor".

Das Verfahren wird fortgesetzt, nachdem das Oberlandesgericht Frankfurt im Mai den Einstellungsbeschluss des Landgerichts vom 27. Oktober 2022 aufgehoben hatte. Das Landgericht hatte das Verfahren mit Blick auf das "Doppelbestrafungsverbot" eingestellt. Gegen Niersbach, Zwanziger und Schmidt war zuvor ein Strafverfahren in der Schweiz aufgrund der Verjährung eingestellt worden.

Die Ermittlungen zu den Geldflüssen rund um die WM 2006 in Deutschland ziehen sich bereits mehrere Jahre hin. Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen wurden. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von OK-Chef Franz Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.

 

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