Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wünscht sich die großen Fußballklubs aus dem Ruhrgebiet wie Borussia Dortmund oder Schalke 04 auch in der Frauen-Bundesliga. "Wenn solche Vereine mit einer solchen Strahlkraft, die so viele Menschen verbinden, sich mit der Förderung von Frauenfußball engagieren, dann ist das ein riesiger Mehrwert", sagte die gebürtige Duisburgerin in einem Talk der WAZ.

Voss-Tecklenburg sieht Mehrwert von Traditionsvereinen (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Voss-Tecklenburg sieht Mehrwert von Traditionsvereinen
Foto: FIRO/FIRO/SID

Der BVB hatte erst vor zweieinhalb Jahren die Gründung einer Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball beschlossen. Zurzeit spielt das Frauenteam der Schwarz-Gelben wie Erzrivale Schalke in der sechstklassigen Bezirksliga.

Mit der derzeitigen Entwicklung des Frauenfußballs ist Voss-Tecklenburg sehr zufrieden. "Heute haben viele die Möglichkeit, Profifußballerinnen zu werden. Davon habe ich immer geträumt", sagte die 55-Jährige: "Ich habe gerade das Gefühl, die ganze Welt engagiert sich in die richtige Richtung. Es passiert überall was, die Begeisterung ist riesengroß."

Die steigende Aufmerksamkeit, die vor allem nach der EM im vergangenen Jahr entfacht worden war, "hilft uns, um uns strukturell zu verbessern", erklärte Voss-Tecklenburg: "Die Welle wollen wir nutzen, um nachhaltig Themen wie Talent-Gerechtigkeit und Professionalisierung der Bundesliga voranzutreiben."

Denn zur Wahrheit gehöre auch, dass "50 bis 60 Prozent der Spielerinnen aus der Bundesliga immer noch nicht von dem leben können, was sie bekommen", sagte die Bundestrainerin, die eine finanzielle "Leistungsschere" in der Bundesliga ausgemacht hat.

 

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