Fußball-Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) setzt sich dafür ein, dass in der Öffentlichkeit ein anderes Bild der Unparteiischen entsteht. "Ich möchte zeigen, dass Schiedsrichter normale Leute und Typen sind, die weinen, wenn es ihnen schlecht geht. Oder sich ärgern, wenn es nicht gut läuft. Wir sind keine Roboter, die gefühllos entscheiden", sagte der erfahrene Referee aus Oberasbach im Interview mit der Augsburger Allgemeinen (Montag-Ausgabe).

Aytekin forder Mindestmaß an Respekt für Schiedsrichter (Foto: AFP/SID/RONNY HARTMANN)
Aytekin forder Mindestmaß an Respekt für Schiedsrichter
Foto: AFP/SID/RONNY HARTMANN

Gewisse Entwicklungen in der Gesellschaft betrachtet Aytekin mit Sorge: "Grundsätzlich muss bestimmten Amtsträgern, ob Politikern, Polizisten, Lehrern oder eben auch Schiedsrichtern, ein Mindestmaß an Respekt entgegengebracht werden. Was diese Leute über sich ergehen lassen müssen, ist wirklich traurig."

Auch er habe lernen müssen, mit Gegenwind klarzukommen. "Mit Kritik oder gegensätzlicher Meinung habe ich grundsätzlich kein Problem, solange ein Mindestmaß an Respekt vorhanden ist", äußerte der Schiri.

Aytekin weiß genau, wie er mit aufbrausenden Spielern auf dem Platz umzugehen hat. "Wenn ich spüre, ein Spieler ist kurz davor durchzudrehen, spreche ich ihn proaktiv an. Ich will Konflikte vermeiden." Bringe er den Spieler wieder in die Balance, "laufen die Spiele entspannt ab. Wenn nicht, muss ich härter durchgreifen", so der Referee.

 

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