Ex-Manager Reiner Calmund will seinem früheren Klub Bayer Leverkusen aufgrund seiner eigenen "Vizekusen"-Erfahrungen noch nicht zum Meistertitel gratulieren. Wenn man "häufig in den letzten Sekunden den einen oder anderen Titel unglücklich verpasst" habe, "wirst du natürlich vorsichtig", sagte der 75-Jährige im ran-Interview: Er werde erst gratulieren, "wenn es rechnerisch perfekt ist".

Fiebert mit seinem Ex-Klub: Reiner Calmund (Foto: IMAGO/Sven Simon /IMAGO/Sven Simon/SID/IMAGO/Julian Meusel/SVEN SIMON)
Fiebert mit seinem Ex-Klub: Reiner Calmund
Foto: IMAGO/Sven Simon /IMAGO/Sven Simon/SID/IMAGO/Julian Meusel/SVEN SIMON

Mit Calmund als Manager wurde Leverkusen in der Spielzeit 2001/02 dreimal Zweiter. Die Werkself liegt in diesem Jahr sieben Spieltage vor dem Saisonende mit 13 Punkten Vorsprung auf Bayern München an der Tabellenspitze. Sollte sich Bayer den Titel sichern, "bin ich sehr, sehr erleichtert", sagte Calmund: "Ich bin nämlich noch genauso nervös wie früher. Bayer Leverkusen ist nach wie vor mein Verein."

Von einem möglichen Triple-Gewinn will der langjährige Bayer-Funktionär aber nichts wissen. "Schön bescheiden auf dem Boden bleiben. Für mich ist ganz wichtig, dass sie jetzt erstmal die Meisterschaft holen. Ich habe aber auch schon Pferde kotzen gesehen, und das vor der Apotheke", sagte Calmund mit Blick auf die weiteren Titelchancen im DFB-Pokal und der Europa League.

Für das Pokal-Halbfinale gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) hofft Calmund, "dass wir zu Hause unsere Favoritenrolle umsetzen. Aber auch das muss man erst gewinnen", warnte er: "Es ist alles möglich. Also schön die Bleischuhe anlassen." Sollte es die Werkself ins Endspiel schaffen, könne das Team dann jedoch "auch in der Europa League noch viel freier auftreten. Da kommen ja dann auch noch ein paar Granaten".

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