Nach homophoben Gesängen der Fans von Paris St. Germain beim Ligaspiel gegen Olympique Marseille haben Mitglieder der französischen Regierung Konsequenzen verlangt. Sportministerin Amelie Oudea-Castera forderte den französischen Fußballmeister auf, "eine Klage einzureichen, um die Urheber zu identifizieren und sie vor Gericht zu bringen, damit sie aus den Stadien entfernt werden".

Regierung verlangt nach homophoben Gesängen Konsequenzen (Foto: AFP/SID/PASCAL PAVANI)
Regierung verlangt nach homophoben Gesängen Konsequenzen
Foto: AFP/SID/PASCAL PAVANI

Es sei "undenkbar, dass wir solchen hasserfüllten und homophoben Gesängen auf unseren Tribünen taub gegenüberstehen", schrieb sie nach der Partie der beiden Rivalen am Sonntag bei X (ehemals Twitter). Olivier Klein, der interministeriell Beauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Homophobie, forderte "Sanktionen" und kündigte an, eine Klage vor Gericht zu prüfen.

Klein zeigte sich "sehr schockiert". Seine Ausführungen werden von einem Video begleitet, in dem PSG-Fans homophobe Gesänge gegen OM-Spieler anstimmen. Laut der französischen Nachrichtenagentur AFP dauerten die Gesänge fast eine Viertelstunde lang.

PSG erklärte auf Anfrage von AFP, dass der Verein "alle Formen der Diskriminierung, insbesondere Homophobie, verurteilt und daran erinnern möchte, dass sie weder in den Stadien noch in der Gesellschaft einen Platz haben". Die Frage nach einer möglichen Klage gegen die Fangruppen ließ der Klub demnach unbeantwortet.

In Frankreich werden in den Stadien häufiger homophobe Gesänge angestimmt. In der vergangenen Saison hatten sich zudem einige Profis geweigert, anlässlich des Tages gegen Homophobie ein Trikot mit Regenbogenaufdruck zu tragen.

 

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