1. Klasse A

Julian Arneitz: „Als junger Goalie muss man um einiges besser sein als die Nummer eins“

altJulian Arneitz vom SV Dellach/Gail wurde im Zuge der Ligaportal.at Wahl von den Kärntner Fußballfans zum Tormann der Hinrunde der 1. Klassen gewählt. Seine Laufbahn und sein Kampf ein Stammleiberl in der Kampfmannschaft zu ergattern ist nicht untypisch für die Goalieszene. Ligaportal.at hat bei einem Praktiker nachgefragt wie es ein talentierter Tormann schaffen kann den gestandenen „Platzhirschen“ aus dem Kasten der Kampfmannschaft zu verdrängen.

 

Ungute Geschichten

Mündliche Zusagen im Fußball sind ziemlich genauso viel wert wie im täglichen Leben. Man sollte sich aber durch gebrochene Versprechungen nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter am Ziel festhalten – nicht nur im Fußball. Julian Arneitz: „In meiner Jugend- bzw. Ausbildungszeit habe ich beim VSV gespielt. Ich hatte dann beim VSV das Glück bereits mit fünfzehn Jahren in den Kader der Kampfmannschaft aufsteigen zu können. Das war allerdings nur kurzfristig denn über die Winterpause ist dann ein neuer Trainer gekommen und da habe ich persönlich keine Chance mehr gesehen weiterzukommen. Ich war dann bei einigen Kooperationsvereinen in der Umgebung aktiv wie zum Beispiel Wernberg oder Arnoldstein. Das Gastspiel bei Arnoldstein war sehr erfreulich – wir sind von der 1. Klasse bis in die Unterliga aufgestiegen. Dann gab es aber vor zwei Jahren eine eher ungute Geschichte. Zunächst wurde mir gesagt es wird mit mir im Tor für die Zukunft geplant und zwei Tage später wurde ein anderer Goalie verpflichtet. Solche Sachen gehören aber leider zum Fußball dazu. Dann habe ich kurze Zeit pausiert bis sich Dellach bei mir gemeldet hat und seit damals macht der Fußball wieder viel Spaß.“


Dellach wird um den Aufstieg mitmischen

Julian Arneitz zu den Zielen in der Rückrunde der meisterschaft: „Der direkte Aufstieg wird wohl kaum mehr klappen. Nötsch hat fünf Punkte Vorsprung – realistisch gesehen peilen wir aber mit aller Kraft den Relegationsplatz an. Sollte es aber trotzdem noch zum Meistertitel reichen wäre das natürlich sehr erfreulich. Natürlich hängt das auch damit zusammen inwieweit sich unsere Elf oder die direkten Gegner im Laufe der Transferzeit weiter verstärken können. Wir werden aber sicherlich um den Aufstieg massiv mitmischen.“


Qualität setzt sich immer durch

Julian Arneitz: „Junge Tormänner haben es sehr schwer in einer Kampfmannschaft Fuß zu fassen. Die Konkurrenz bei großen Vereinen wie dem VSV ist groß und wenn man es dort nicht schafft wird man meist zu einem kleineren Verein in der Umgebung weitergereicht. Dort spielt aber schon ein gestandener Goalie vom Verein selbst bereits im Tor. Deswegen muss der neue junge Goalie um einiges besser sein um zum Zug zu kommen. Dazu kommen noch vereinsinterne Sympathien oder direkter gesagt mehr oder weniger „Freunderlwirtschaft“, die den Start für den jungen Goalie erschweren. Schafft man es in der Kampfmannschaft Fuß zu fassen und richtet aber den Fokus in weiterer Folge nach oben hat man meist wieder dieselbe Situation und muss wieder beweisen, dass man wesentlich besser ist als der Standardgoalie. Der Standardsatz bei den Goalies ist natürlich „Erfahrung ist wichtig“, meiner Meinung nach kann sich aber auch jederzeit ein junger Tormann bewähren wenn er genügend Qualität hat.“


Glücksgefühle

„Die Angst des Tormanns vom Elfmeter“ ist ja bereits zu literarischen Ehren gekommen. Ligaportal.at wollte von Julian Arneitz wissen welche Gefühle er mit dem „Strafstoß“ verbindet. „Ich habe die Situation eines entscheidenden Elfmeters nur aus der positiven Richtung erlebt. In einem Relegationsspiel habe ich einen wichtigen Strafstoß gehalten. Ich kann also nur das Glückgefühl beschreiben und das ist einfach phänomenal. Ich denke es ist ähnlich als wenn man ein entscheidendes Tor schießt. In Dellach gibt es mit Philipp Dabringer einen Mann im Trainerstab der sich sehr viel über die Gegner informiert und schon den einen oder anderen Tipp geben kann in welche Ecke der Stürmer der gegnerischen Mannschaft normal schießt. Es wäre natürlich extrem dumm derartige Tipps nicht in die Tat umzusetzen. Zwei Strafstöße konnte ich auf diese Art im Herbst halten. Ansonsten ist es eine reine Instinktsache.“


Für junge Kicker ist es einfach geworden

Julian Arneitz: „Durch die neuen Regelungen durch den Verband bezüglich der Mindestanzahl an Nachwuchsspielern in der Regionalliga hat sich da schon einiges markant verbessert. Es ist sicherlich für junge Kicker leichter geworden nach oben zu kommen. Ich denke aber grundsätzlich, dass ein junger Spieler der die Qualität und den entsprechenden Einsatz hat, es so oder so schafft. Vereine die weiterkommen wollen sind aber gezwungen gute Spieler zum Verein zu holen. Ich sehe das durchaus positiv, weil auch die jungen davon profitieren. Die erfahrenen Kicker helfen den jungen Spielern sehr viel weiter – das sehe ich auch in unserer Mannschaft.“


Aushängeschild WAC

Julian Arneitz: „Durch den WAC hat sich im Kärntner Fußball viel verbessert – es gibt wieder ein Aushängeschild. Leider ist Wolfsberg nur eine kleinere Stadt. Klagenfurt oder Villach hätte da bessere Möglichkeiten. Für mich persönlich ist es absolut unverständlich warum speziell in Klagenfurt nichts weitergeht. Es muss doch eigentlich möglich sein in Klagenfurt eine Bundesligamannschaft auf die Beine zu stellen. Auch Villach hätte doch im Prinzip das Potential dafür. Natürlich ist die Aufgabe in der Regionalliga finanziell zu bestehen ein hochriskantes Unterfangen. Aber auch in der 1. Liga oder Bundesliga gibt es Vereine, die ja eigentlich kaum Zuschauer haben.“

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