Kein Innenraumverbot für Trainer Uli Forte vom Erstliga-Absteiger Arminia Bielefeld: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Mittwoch das Verfahren und die Vorsperre gegen den italienischen Fußballlehrer aufgehoben.

Unberechtigte Rote Karte: Forte entgeht Sperre (Foto: AFP/SID/FABRICE COFFRINI)
Unberechtigte Rote Karte: Forte entgeht Sperre
Foto: AFP/SID/FABRICE COFFRINI

Für Kontrollausschuss und Sportgericht habe sich "eindeutig und zweifelsfrei" ergeben, dass die Rote Karte für den Coach "objektiv unberechtigt war und auf einem offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters beruht".

Grundsätzlich zieht eine Rote Karte gegen einen Trainer automatisch mindestens ein Spiel Innenraumverbot nach sich, denn der Weltfußballverband FIFA stellt die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters prinzipiell unter besonderen Schutz. Nach §13 Nr. 2 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB existiert eine einzige Ausnahme: wenn eine Rote Karte eindeutig und zweifelsfrei auf einem offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters beruht.

Forte kann damit sein Team am Sonntag (ab 13.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Jahn Regensburg wie gewohnt betreuen. Der Coach war am vergangenen Samstag in der 44. Minute des Zweitligaspiels beim SV Sandhausen von Schiedsrichter Michael Bacher (München) wegen einer vermeintlichen Spielverzögerung mit der Roten Karte bedacht worden.

Der Trainer hatte einen ins Seiten-Aus springenden Ball mit einer Schlagbewegung wieder zurück aufs Spielfeld befördert, während ein Balljunge dem zum Einwurf bereitstehenden Spieler der Gastgeber schnell einen Ersatzball zugeworfen hatte.

Nach Auswertung der Fernsehbilder und Einholung einer ergänzenden Stellungnahme des Schiedsrichters gehen Kontrollausschuss und Sportgericht des DFB nicht von einer Spielverzögerungsabsicht des Bielefelder Trainers aus.

Bielefeld lag zum Zeitpunkt der Roten Karte 0:1 zurück. Forte habe den Ball zur schnellen Spielfortsetzung ins Spiel zurückbringen wollen und nicht wahrgenommen, dass ein Balljunge bereits einen Ersatzball zugeworfen habe, betonte der DFB in einer Pressemitteilung.

 

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