Die UEFA trägt die "Hauptverantwortung" für das Chaos rund um das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (1:0) im vergangenen Mai. Zu diesem Ergebnis kommt eine unabhängige Untersuchung, die der europäische Fußball-Verband selbst in Auftrag gegeben hatte. Als Ausrichter des Events sei die UEFA für die Fehler verantwortlich, die "fast zu seiner Katastrophe geführt haben", heißt es in dem Bericht.

Chaotische Szenen beim Champions-League-Finale im Mai (Foto: AFP/SID/THOMAS COEX)
Chaotische Szenen beim Champions-League-Finale im Mai
Foto: AFP/SID/THOMAS COEX

Das Endspiel am 28. Mai war erst mit 37 Minuten Verspätung angepfiffen worden, nachdem es chaotische Szenen rund um das Stadion gegeben hatte. Vor den Eingängen der Fanblöcke des FC Liverpool hatten sich lange Schlangen gebildet, es kam zu großem Gedränge in überfüllten Engpässen, die Polizei schritt dabei auch mit Tränengas ein.

UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis entschuldigte sich am Montag in Namen der UEFA erneut bei allen Betroffenen. "Besonders möchte ich mich bei den Fans des FC Liverpool entschuldigen für die Nachrichten, die vor und während des Spiels veröffentlicht wurden und die den Effekt hatten, dass diese zu unrecht für die Situation verantwortlich gemacht wurden", sagte Theodoridis. Viele Fans fühlten sich an die Hillsborough-Katastrophe von 1989 mit 97 Toten erinnert, nach der zunächst ebenfalls fälschlicherweise Liverpool-Anhängern die Schuld zugeschoben worden war.

Bei den Vorfällen in Paris hatte es insgesamt 238 Verletzte und 105 Festnahmen gegeben, rund 2700 Fans mit gültigem Ticket konnten das Stadion nicht betreten. Nach Erkenntnissen der französischen Regierung hatte ein gewaltiger Betrug mit Eintrittskarten zu den Schwierigkeiten am Stade de France geführt.

 

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