Kühler Kopf in der Hölle von Belgrad: RB Leipzig hat der hitzigen Atmosphäre im Marakana eindrucksvoll getrotzt und so früh wie nie den Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose siegte am Dienstag beim serbischen Meister Roter Stern Belgrad angeführt von Zauberfuß Xavi Simons mit 2:1 (1:0) und löste zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren das Ticket für die K.o.-Runde.

Xavi Simons traf zum 1:0 (Foto: AFP/SID/PEDJA MILOSAVLJEVIC)
Xavi Simons traf zum 1:0
Foto: AFP/SID/PEDJA MILOSAVLJEVIC

Ausnahmespieler Xavi (8.) traf sehenswert zur frühen Führung der Sachsen, die sich in ihrer jungen Königsklassen-Historie immer erst am letzten Spieltag für das Achtelfinale qualifiziert hatten. Lois Openda (77.) erhöhte, kurz darauf unterlief Benjamin Henrichs ein Eigentor (81.). Mit neun Zählern aus vier Partien liegt RB, das nach zwei Pflichtspielniederlage in Folge wieder in die Spur fand, in Gruppe G auf Rang zwei hinter Titelverteidiger Manchester City (12).

Rose, der auf den erkrankten Stürmer Timo Werner verzichten musste, hatte in der serbischen Hauptstadt einen "heißen Tanz" erwartet - und der RB-Coach sollte Recht behalten. Die frenetischen Heim-Fans peitschten Roter Stern im Dauerregen von Beginn an nach vorne, RB zeigte sich aber unbeeindruckt.

Spielerisch war der DFB-Pokalsieger wie beim 3:1 im Hinspiel vor zwei Wochen sofort klar überlegen, presste hoch - und belohnte sich früh. Xavi dribbelte in den Strafraum und schlenzte den Ball perfekt ins lange Eck.

Die Gastgeber kamen in der Folge aber besser ins Spiel und wagten sich häufiger in die Offensive. Aufgrund einer UEFA-Strafe durften nur 45.000 statt 50.000 Fans in die Arena, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat - die Emotionen kochten teilweise über. Nach einem Gerangel mit Openda kassierte ein serbischer Betreuer die Rote Karte (19.).

Leipzig blieb aber das klar bessere Team, in der Sturmspitze trafen die umtriebigen Openda und Benjamin Sesko aber häufig die falschen Entscheidungen. Openda schoss von der Strafraumkante erst knapp am Tor vorbei (41.) und vertändelte den Ball dann alleine vor Belgrad-Keeper Omri Glazer (44.). Emil Forsberg verpasste wenig später aus kurzer Distanz das 2:0 (45.) - RB betrieb in dieser Phase Chancenwucher.

Die Serben kamen schwungvoll aus der Kabine und hatten mehr Zugriff, RB blieb aber gefährlich. Sesko traf aus der Distanz den Pfosten und vergab im Anschluss aus kurzer Distanz kläglich (51.). Das Stadion bebte, Leipzig aber behielt den Fokus. Openda scheiterte am starken Glazer (53.).

Es entwickelte sich eine offene Partie, in der Leipzig immer wieder kritische Phasen überstehen musste. Der Regen nahm zu, viele Fouls unterbrachen den Spielfluss. RB lauerte auf Konter - so auch beim 2:0, als Openda aus der Distanz abschloss. Henrichs Eigentor sorgte für eine hitzige Schlussphase.

 

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