In einem Interview einer Sportzeitung rechnet Ex-Manager Fredi Bobic (43) mit dem Aufsichtsrat des VfB Stuttgart ab. "Das Problem ist, dass der Aufsichtsrat die Politik des Vereins bestimmt. Obwohl er eigentlich nur die Rolle als Kontrollorgan hat", so Ex-Stürmer Fredi Bobic.

"Um erfolgreich sein zu können, braucht es dagegen Ruhe und Geschlossenheit - die fehlt. Stattdessen wird von den Gremien viel zu viel gesprochen, und das auch nach außen." Bobic kritisiert auch die fehlende finanzielle Strategie des VfB: "Wenn man wirtschaftliche Probleme hat, braucht man Finanzstrategien. Wenn das Finanzierungsmodell des VfB nur daraus besteht, sich aus Transferüberschüssen oder durch Etatkürzungen zu finanzieren und am Leben zu halten, dann ist das kontraproduktiv. Eine Konsolidierung der Finanzen und das Erwirtschaften von Transferüberschüssen machen den Finanzchef vielleicht glücklich, diese Einbahnstraßenpolitik ist aber schädlich für den sportlichen Erfolg. Wenn keine Leistungskultur besteht, kein Vertrauen vorhanden und das Klima vergiftet ist, spüren das auch die Spieler. Das habe ich auch dem Aufsichtsrat gesagt."

Der VfB ist nach wie vor auf der Suche nach einem Bobic-Nachfolger. Als aussichtsreiche Kandidaten zählen neben Interimsmanager Jochen Schneider auch Stefan Reuter und Ex-Werder-Coach Robin Dutt.

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