Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat die Antisemitismus-Vorwürfe rund um das Play-off-Rückspiel zur Europa League gegen Racing Straßburg (3:0) aufgearbeitet. Der Klub teilte am Dienstag mit, dass der "betreffende Zuschauer" in einem "persönlichen Gespräch mit Eintracht Frankfurt" seine Darstellung "im Wesentlichen zurückgezogen" habe. Jetzt Fußballreise buchen!
Frankfurt: Aufarbeitung von Antisemitismus-Vorwürfen

Frankfurt: Aufarbeitung von Antisemitismus-Vorwürfen

Konkret ging es um die Aussagen des hessischen Lokalpolitikers Markus Eichmann. Dieser hatte erklärt, dass große Teile der Fans den israelischen Schiedsrichter Orel Grinfeld als "Judensau" beschimpft hätten. Auch einige TV-Zuschauer hatten diese Wahrnehmung - die laut der Eintracht aber falsch ist. Laut Aussagen aus dem Fanlager skandierten die Anhänger "Schiri, du bist ein Hurensohn".

"Gerufen wurde stattdessen ein Wort, das über seinen beschimpfenden Charakter hinaus keinen diskriminierenden oder gar antisemitischen Charakter aufweist", ließ der Klub wissen. Dies stehe "nach der Auswertung der uns durch die TV-Produktion zur Verfügung gestellten Tonspuren, wie auch nach der Befragung sowohl von Vertretern sämtlicher unterschiedlicher Fangruppierungen, als auch von Mitarbeitern von Eintracht Frankfurt, als auch von Einsatzkräften des Ordnungsdienstes und zahlreichen weiteren Zuschauern aus den unterschiedlichsten Bereichen des Stadions fest".

Laut der Eintracht, deren Klubführung sich den Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus seit langer Zeit auf die Fahnen geschrieben hat, "gab es über den Spielverlauf hinweg einzelne Fälle antisemitischer Äußerungen von Zuschauern, die noch während des Spiels unmittelbar Konsequenzen nach sich zogen". Insgesamt vier Personen seien des Stadions verwiesen worden. Weitergehende "rechtliche Maßnahmen strafrechtlicher und zivilrechtlicher Art - von der Kündigung der Dauerkarte, der Verhängung von Hausverboten bis hin zur Einleitung eines Vereinsausschluss-Verfahrens - sind bereits veranlasst". Drei weiteren Hinweisen werde aktuell noch nachgegangen.

 

SID