Der ehemalige Bundesliga-Trainer Ewald Lienen (66) hat öffentliche Forderungen nach einem Gehaltsverzicht hochbezahlter Fußballprofis als "populistisch" zurückgewiesen. "Es ist leicht, auf die Erstliga-Profis zu zeigen und zu verlangen, sie mögen doch auf ein paar ihrer Millionen verzichten", sagte Lienen im Sky-Interview: "Aber wo ist der Unterschied zu großen Unternehmen aus anderen Branchen? Auch dort verdienen ein paar Wenige das Vielfache anderer Angestellter. Das ist in ganz vielen Bereichen unserer Wirtschaft so."
Lienen: Forderungen nach Gehaltsverzicht

Lienen: Forderungen nach Gehaltsverzicht "populistisch"

Auf die Fußballer werde "nur zuerst gezeigt, weil man sie kennt und sie in der Öffentlichkeit stehen. Man kann das von niemandem einfordern", sagte Lienen: "Aber alle, die das freiwillig tun, verdienen höchsten Respekt dafür. Solidarität innerhalb eines Klubs mit den Mitarbeitern und damit den über 50.000 Angestellten der Klubs in Deutschland, da geht einem das Herz auf."

Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefordert, Fußballer, die "ganz große Gehälter bekommen", sollten "ein bisschen zurückhaltender sein mit dem Geld". Bei "so vielen Millionen, die da jedes Jahr verdient werden", sei Solidarität gefragt, auch vonseiten der Spieler.

In der Bundesliga verzichten im Zuge der Coronakrise bereits viele Spieler auf Teile ihrer Gehälter - unter anderem auch bei Bayern München und Borussia Dortmund.

 

SID