Die Sprecherin der Grünen für Sportpolitik im Sportausschuss des Bundestages, Monika Lazar, hat das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgestellte Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Geisterspielen kritisiert. "Der Spielbetrieb ist nur mit engmaschigen Tests der Spieler denkbar. Diese Schnelltest- und Laborkapazitäten würden dann aber in systemrelevanten gesellschaftlichen Bereichen fehlen", sagte Lazar: "Der Fußball nimmt für viele Menschen einen wichtigen Platz ein, systemrelevant ist er aber nicht."
Lazar: Der Fußball beansprucht eine Sonderrolle

Lazar: Der Fußball beansprucht eine Sonderrolle

Laut ihrer Ansicht beanspruche der Fußball in der aktuellen Coronakrise eine "Sonderrolle". Dies sei "unsolidarisch gegenüber anderen Profi-Ligen, die sich ein engmaschiges Testsystem nicht leisten könnten, sowie gegenüber dem Breitensport, wo der Wettkampfbetrieb wohl noch längere Zeit untersagt bleiben wird", sagte Lazar.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte am Donnerstag das Konzept vorgestellt, mit dem die Liga wiederaufgenommen werden soll. Der 50-Jährige sprach von 20.000 Tests, die benötigt würden. Eine Sonderrolle würde der Fußball sich aber nicht anmaßen. "Falls sich die Lage wieder verschlechtern sollte, wird der Profifußball selbstverständlich zurückstehen. Die nationale Gesundheit hat immer Vorrang. Wenn nötig, werden wir aufhören zu testen und zu spielen", sagte Seifert.

 

SID