Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln bewertet die drei Coronafälle im Verein keineswegs als Rückschlag hinsichtlich eines baldigen Restarts der Saison. "Wir können sehr zuversichtlich sein", sagte Wehrle am Samstag bei Sky Sport News HD: "Wir dürfen den Trainingsbetrieb so fortführen. Das Konzept wird von Behördenseite anerkannt und ist tragfähig."
Finanz-Geschäftsführer Wehrle vom 1. FC Köln

Finanz-Geschäftsführer Wehrle vom 1. FC Köln

Bei den Infizierten, die bis zum positiven Testergebnis allesamt keine Symptome aufgewiesen und sich umgehend in 14-tägige Quarantäne begeben haben, handele es sich um "keine Kontaktperson eins", so Wehrle, dies habe man in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Köln zurückverfolgen können: "Man hat sich unser Konzept angeschaut, hat mit den Spielern geredet und ist zu einer klaren Entscheidung gekommen."

Der Trainingsbetrieb der negativ getesteten Profis soll "aufgrund der bereits seit dem 6. April praktizierten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen" wie geplant in Gruppen weiterlaufen, hatte der FC nach der Bekanntgabe der Coronafälle am Freitag erklärt. Dies geschieht im Einklang mit dem medizinischen Konzept der Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Weitere konkrete Schritte will der 1. FC Köln "in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt" vornehmen, hierbei geht es etwa um den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings. Zudem erwarte man "nächste Woche die finale Entscheidung der Politik". Diese soll am Mittwoch bei der nächsten virtuellen Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten der Länder fallen. Die 1. und 2. Bundesliga sehen sich gewappnet für einen Restart ab dem 15. Mai vor leeren Zuschauerrängen.

Wehrle, der auch Mitglied im DFL-Präsidium ist, gab sich hinsichtlich der Entscheidung der Politik ungebrochen zuversichtlich: "Ich bin immer für Transparenz und Klarheit. Wir haben der Politik ein sehr detailliertes Konzept abgegeben. Das Arbeitsministerium und die Behörden in Köln haben das als sehr tragfähig bewertet."

Kritik an den Plänen des Fußballs wurde am Samstag allerdings auch laut. "Wer mit COVID-19 trainiert, riskiert Schäden an Lunge, Herz und Nieren. Ich wundere mich, dass Spieler das mit sich machen lassen. Fußball soll Vorbild sein, nicht Brot und Spiele", twitterte etwa SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

 

SID