Großes Aufatmen im deutschen Profifußball: So wurde in der heutigen "Corona-Konferenz" zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den 16 Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen, dass der Spielbetrieb der ersten und zweiten deutschen Bundesliga fortgesetzt werden kann. Demnach soll die Saison 2019/20 ab Mitte Mai weitergespielt werden. Das hat Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bestätigt. 

DFL entscheidet über Starttermin

Über den genauen Startzeitpunkt der ersten und zweiten Bundesliga muss die DFL entscheiden. Als mögliche Starttermine stehen der 15./16. sowie der 22./23. Mai im Raum. Der heutige Beschluss sei einstimmig erfolgt, bestätigt Peter Tschentscher von der SPD. 

Eine Taskforce unter der Leitung von DFB-Teamarzt Tim Meyer hat für die DFL ein Sicherheits- und Hygienekonzept erstellt. Unter strengen Rahmenbedingungen wird die Bundesliga-Saison in Form von Geisterspielen fortgesetzt. Bevor die Bundesliga wieder startet, sollen sich die Klubs in Quarantäne begeben. Zuletzt war von einer zweiwöchigen Isolation die Rede. Da die Spieler allerdings regelmäßigen Testungen unterzogen werden, könnte sich die Quarantäne-Zeit vor dem Neustart verkürzen. 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CDU) meinte in der Pressekonferenz: "Ich halte diesen Kompromiss für mehr als vertretbar." Er wisse, dass die Verantwortlichen der Bundesligavereine alles tun werden, um Sicherheit zu erreichen. "Aber es sollten auch die Spieler, die sich unvernünftig verhalten, auch mit Konsequenzen rechnen müssen", verwies Söder auf den Video-Skandal von Hertha-BSC-Profi Salomon Kalou. Bayerns Ministerpräsident sprach von einem schweren Eigentor. 

Christian Seifert, DFL-Geschäftsführer und Sprecher des DFL-Präsidiums meint: „Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Clubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen. Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren. Mein Dank gilt an diesem Tag den politischen Entscheidungsträgern aus Bund und Ländern für ihr Vertrauen.“

Wichtiges Zeichen für Österreich

Die Entscheidung in Deutschland könnte sich auch stark auf die österreichische Bundesliga auswirken. So hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober zuletzt gemeint, dass man der Entscheidung in Deutschland mit großem Interesse entgegenblicke. 

 

von Ligaportal, Foto: SID