Die Schalke-Profis reisten mit zwei Bussen zum Derby, die Ersatzbänke blieben in fast allen Stadien leer, sogar die Bälle wurden desinfiziert: Die neuen Hygiene-Vorschriften haben beim Neustart der Fußball-Bundesliga nach zweimonatiger Coronapause für ungewohnte, an vielen Orten auch skurrile Szenen gesorgt.
Revierderby: Watzke (m.) beklagt

Revierderby: Watzke (m.) beklagt "surreale" Stimmung

In Dortmund etwa reisten die Schalker Spieler mit zwei getrennten Bussen zum Revierderby an. "Es hat schon etwas Surreales, wenn du in den letzten zwei Stunden vor Anpfiff aus aller Welt SMS bekommst, dass die Leute heute vorm Fernseher sitzen und dann fährst du durch deine Stadt und es ist überhaupt nichts los", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei Sky.

Auch die Profis des SC Paderborn verteilten sich für die Fahrt nach Düsseldorf auf zwei Busse. Die Hoffenheimer Profis waren derweil zu ihrem Heimspiel gegen Hertha BSC mit ihren Privatautos gereist - in Kolonne.

"Die Anreise unter dem Stern des Hygienekonzepts war schon besonders. Wir sind mit zwei Bussen angereist, haben unsere Mahlzeit im Hotel in Konferenzräumen mit großem Abstand eingenommen. Wir haben in unsere Busse noch Desinfektionsspender eingebaut und zusätzlich fast überall durchgehend Masken getragen. Der Teufel liegt im Detail und macht sehr viel Aufwand", sagte Paderborns Geschäftsführer Fabian Wohlgemuth bei Sky.

Bei der Platzbegehung trugen die Spieler überall noch Masken. Und: In Dortmund wurden sogar die Bälle vor dem Anstoß desinfiziert. Zum Einsatz kam in den Stadien zudem das Fieberthermometer. So wurde in Leipzig selbst RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff die Temperatur gemessen, ehe er mit seinem Sportwagen auf das Stadiongelände durfte.

Eine neue Situation wartete zudem auf die Ersatzspieler. Beim Spiel zwischen Leipzig und dem SC Freiburg saßen die Akteure in einem Extra-Bereich direkt neben den Trainerbänken in der prallen Sonne - mit gebührendem Abstand zueinander. In Augsburg und Sinsheim saß ein Großteil auf den Sitzschalen direkt hinter der Ersatzbank.

Nur im VIP-Bereich hielt sich derweil Augsburgs neuer Trainer Heiko Herrlich auf, der in der Vorbereitung gegen die DFL-Vorgaben verstoßen und freiwillig auf sein Debüt als FCA-Coach verzichtet hatte. Von dort hatte er einen guten Blick auf ein großes Fanplakat, das vor der Fankurve des FCA hing. "Der Fußball wird leben - euer Business ist krank!", war darauf zu lesen.

 

SID