Bayer Leverkusen um einen bärenstarken Kai Havertz hat Werder Bremens Hoffnung auf einen Neuanfang mit "Köpfchen" zerstört: Angeführt vom Nationalspieler fuhr die Werkself im Montagabendspiel der Fußball-Bundesliga einen souveränen 4:1 (2:1)-Auswärtssieg beim schwer abstiegsgefährdeten Team von Trainer Florian Kohfeldt ein. Die Hanseaten kassierten damit ihre siebte Heimpleite in Serie - eine desaströse Bilanz.
Havertz und Leverkusen zerlegen Bremen

Havertz und Leverkusen zerlegen Bremen

Havertz traf zweimal per Kopfball nach präzisen Flanken von Moussa Diaby (28.) und Kerem Demirbay (33.), auch Mitchell Weiser (61.) überwand Werder-Keeper Jiri Pavlenka mit dem gleichen Körperteil, nur Demirbay nutzte den Fuß für sein Tor (78.). Den Bremern gelang zwischenzeitlich der Ausgleich durch Theodor Gebre Selassie (31.), in den fünf Heimspielen zuvor hatte Bremen nicht getroffen.

Die Grün-Weißen bleiben dennoch Vorletzter mit nun neun Punkten Rückstand zum rettenden Ufer und suchen auch nach der Coronapause weiter nach einem Hoffnungsschimmer. Leverkusen um Trainer Peter Bosz rückt dagegen mit nur einem Punkt Rückstand RB Leipzig auf Champions-League-Rang vier auf die Pelle.

Werder hatte in der Zwangspause einen Neuanfang beschworen. Mehr Fitness, ein neuer Mentalcoach und ein Psychologe sollen bei der Herkulesaufgabe Klassenerhalt helfen. Dem Restart kam eine große Bedeutung bei. "Unser Ziel ist, dass wir gegen starke Leverkusener nicht nur gut, sondern auch erfolgreich spielen", sagte Sportchef Frank Baumann bei Amazon Prime unmittelbar vor dem Anpfiff.

Gegen Leverkusen wurden die Bremer aber zunächst deutlich in die Defensive gedrängt. Das lag auch an Youngster Florian Wirth, der für Leverkusen mit 17 Jahren und 15 Tagen debütierte und forsch loslegte. In der Ligahistorie waren nur Werder-Profi Nuri Sahin und Yann Aurel Bisseck jünger als der Rechtsaußen, der sich kombinationssicher zeigte.

Kohfeldt, dem mit Davy Klaassen (Gelbsperre), Ludwig Augustinsson, Ömer Toprak und Claudio Pizarro (alle verletzt) wichtige Stützen fehlten, griff von der Außenlinie immer wieder lautstark in den Auftritt seiner Mannschaft ein, "Kontakt suchen" oder "wir sind ruhig, Männer" hallte es durch die leere Arena. Werder war bemüht, aber Bayer einfach gefährlicher im letzten Drittel.

Auch nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Bremer mühten sich, agierten aber immer ein Stück zu unpräzise. Wirtz konnte Maximilian Eggestein den Ball gerade noch vom Fuß spitzeln (60.), auf der anderen Seite schlug Bayer dann konsequent zu.

Rund um die Partie im Weserstadion blieben größere Fanansammlungen aus. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hatte gedroht, dass unerlaubte Zusammenkünfte Konsequenzen für das nächste Spiel der Hanseaten hätten.

 

SID