Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten nach Ansicht von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic unabsehbare Folgen haben. "Klubs mit großen Namen könnten insolvent gehen", sagte der 48 Jahre alte Ex-Nationalspieler dem Nachrichtenportal t-online.de.
Fredi Bobic macht sich Sorgen

Fredi Bobic macht sich Sorgen

"Je länger die Pandemie andauert, desto spannender wird es", meinte der ehemalige Bundesliga-Profi. Er warnt vor wachsender Arbeitslosigkeit unter den Berufskickern: "Einen Millionenmarkt für Spieler wie Sane, Havertz, Werner wird es immer geben. Aber mal abgesehen von diesen Stars der Branche: Es wird künftig mehr arbeitslose Profifußballer geben."

Sowohl in der Bundesliga als auch in der 2. und 3. Liga hätten Spieler lange vom "größeren Kuchen" profitiert. "Viele Profis spielen eine Gehaltsklasse zu hoch für ihre fußballerische Qualität", so der Europameister von 1996. Der Lösungsvorschlag von Bobic: "Ich würde mir wünschen, dass es eine Reglementierung bezüglich der Profigehälter gibt. Stichwort Gehaltsobergrenze." Es würde "vieles vereinfachen, weil man genau wüsste, dass ein 21-Jähriger nur bis zu einer bestimmten Summe verdienen darf".

Bei der Eintracht erwartet Bobic durch die Coronakrise einen Umsatzeinbruch in Höhe von "50 bis 75 Millionen Euro", sagte er der Bild am Sonntag: "Und das ist noch konservativ gerechnet, also ohne Transferausgaben. Ja, das ist schon brutal und reißt ein Loch. Zum Glück haben wir in den letzten vier Jahren, die super für uns gelaufen sind, Eigenkapital und Liquidität aufgebaut."

Bobic hofft außerdem auf eine Rückkehr zu Spielen vor vollen Zuschauerrängen: "Ich hoffe, dass es möglich ist. Realistisch ist es aber nicht. Ich bin überzeugt davon, dass wir mehr als 50 Prozent Auslastung in den Arenen hinbekommen können. Aber wenn wir auf den garantierten Impfstoff warten und darauf, dass alle durchgeimpft sind, dann spielen wir die nächsten zwei bis drei Jahre nicht vor Zuschauern."

 

SID