Ex-Manager Andreas Rettig hat das System Profi-Fußball für den ignoranten Umgang mit der Corona-Pandemie und die immer exzessivere Gier erneut scharf kritisiert. Die Branche habe den Eindruck entstehen lassen, "dass man völlig entrückt ist vom realen Leben", sagte der frühere Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Gespräch mit Sky Sport News: "Es wird versucht, möglichst viel vom großen Kuchen mitzunehmen."
Umgang mit Corona: Rettig kritisiert Fußball-Branche

Umgang mit Corona: Rettig kritisiert Fußball-Branche

Die Reaktion des Fußballs auf die Corona-Krise unterscheidet sich nach Rettigs Ansicht erheblich von anderen Branchen: "In der Wirtschaft passt man sich und die Prozesse dem Coronavirus und den Zahlen an. Das erwarte ich auch von der Bundesliga. Da muss man sich Gedanken machen. Auch wenn ich mir jetzt die Länderspiele ansehe - da muss man den Modus überdenken."

Fehlentwicklung auch in der Pandemie sind aus Rettigs Sicht das Resultat von immer ungezügelterem Profitstreben. "Der Punkt ist längst erreicht, dass man zu konsequenten Entscheidungen kommen muss, auch wenn da ein paar Einnahmen auf der Strecke bleiben", meinte der 57-Jährige. Der Trend ist seiner Meinung nach allerdings gegenteilig: "Das geht mit immer größeren Schritten in die falsche Richtung."

 

SID