Union ist die Nummer eins in Berlin: In einem einseitigen Stadtderby besiegten die Eisernen ihren Rivalen Hertha BSC völlig verdient mit 2:0 (2:0) und untermauerten den sportlichen Machtwechsel in der Hauptstadt. Als Tabellenfünfter hat Union sieben Punkte mehr auf dem Konto als die neureiche Hertha, die den Blick in der Fußball-Bundesliga wieder verstärkt Richtung Abstiegszone richten muss.
Bundesliga: Union Berlin gewinnt das Stadtderby (Foto: SID)

Bundesliga: Union Berlin gewinnt das Stadtderby (Foto: SID)

Taiwo Awoniyi brachte die Köpenicker mit seinem achten Saisontor früh in Führung (8.). Vorausgegangen war ein katastrophaler Fehler von Trainer-Sohn Marton Dardai, der bei einem eigentlich harmlosen Pass am Ball vorbeigeschlagen hatte. Kapitän Christopher Trimmel erhöhte mit einem Fernschuss auf 2:0 (30.).

Das Stadion in der Alten Försterei war dank der 2G-Regelung mit 20.012 Zuschauern erstmals seit dem 1. März 2020 wieder komplett voll - trotz deutlich steigender Inzidenzzahlen in Berlin. Anders als beim bislang letzten Derby vor Fans vor zwei Jahren blieben schwere Ausschreitungen aus. Rund 900 Einsatzkräfte sicherten das Hochrisikospiel ab.

Bei Union lief Torjäger Max Kruse nach überstandenen Oberschenkelproblemen erstmals seit dem 8. Spieltag wieder auf. Der Hertha fehlte neben dem verletzten Vladimir Darida und dem rotgesperrten Kapitän Dedryck Boyata auch Stürmer Steven Jovetic. Der Montenegriner wurde nach Ablauf seiner Corona-Quarantäne erneut positiv auf das Virus getestet. Für Jovetic durfte der Pole Krzysztof Piatek von Beginn an auflaufen.

"Es gibt keine Ausreden", hatte Hertha-Trainer Pal Dardai vor dem Spiel gesagt, "wir müssen spielerisch Leistung bringen." Doch kaum war das Derby angepfiffen, lag die Alte Dame auch schon zurück. Die Unioner verdienten sich die Führung, weil sie aggressiver im Zweikampf und zielstrebiger in der Offensive agierten.

Mit dem 1:0 im Rücken drehten die Hausherren noch mehr auf und kamen zu Chancen durch Kruse (22.) und Trimmel (25.). Aus dem Hertha-Fanblock schallte es früh: "Wir woll'n Euch kämpfen seh'n!" Es half nichts, nach einer halben Stunde flog der Ball nach einem Schuss von Trimmel an Freund und Feind vorbei ins Tor.

Danach wachte Hertha etwas auf und kam durch Rechtsverteidiger Peter Pekarik zu seiner ersten Torchance (37.). Der vermeintliche Anschlusstreffer durch Pekarik (45.+1.) wurde wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.

Dardai reagierte auf die schwache Leistung und wechselte zur zweiten Hälfte in Ishak Belfodil einen zweiten Stürmer ein. Dadurch erhöhten die Gäste ihren Ballbesitz, die besseren Chancen hatten aber zunächst nach Kontern die Unioner durch Kruse (58.) und Genki Haraguchi (62.).

 

SID