Bundesligist 1. FC Köln fordert einen Ausschluss belarussischer Teams aus den Europacup-Wettbewerben der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Der Klub begründet seine Forderung mit einem "Blick auf die politische Lage" und die "Unterstützung Russlands durch die belarussische Regierung beim Angriffskrieg gegen die Ukraine". Man habe bereits ein entsprechendes Schreiben an UEFA-Präsident Aleksander Ceferin geschickt, hieß es in der FC-Mitteilung am Donnerstag.

FC fordert Europacup-Ausschluss belarussischer Teams (Foto: AFP/SID/UWE KRAFT)
FC fordert Europacup-Ausschluss belarussischer Teams
Foto: AFP/SID/UWE KRAFT

Der FC wartet derzeit noch auf seinen Gegner für die Play-off-Spiele um eine Teilnahme an der Conference League. Je nach Verlauf der noch zu spielenden Qualifikationsrunden könnte Köln auf ein Team aus Belarus treffen, aktuell sind noch vier Mannschaften im Rennen.

Präsident Werner Wolf nannte Belarus einen "Vasallenstaat", der als "Aufmarschgebiet für die russische Armee genutzt" werde. Daher müsse man Belarus "nicht als direkten Kriegsteilnehmer, aber als indirekten betrachten", ein Ausschluss der Vereine durch die UEFA sei "sehr konsequent."

Überdies bestätigte Wolf, dass der FC alle anderen teilnehmenden Vereine angeschrieben haben "mit der Bitte, uns zu unterstützen." Sollte die UEFA jedoch nicht durchgreifen und Köln einen Gegner aus Belarus zugelost bekommen, "würden wir unter den aktuellen Umständen antreten, aber die Bühne, die wir da bekommen, nutzen, um gegen den Krieg zu demonstrieren". Ein solches Spiel würde laut Wolf auf einem neutralen Platz ohne Zuschauer ausgetragen werden.

In dem von den Geschäftsführern Christian Keller und Philipp Türoff unterzeichneten Brief forderten die FC-Bosse die UEFA dazu auf, "der Empfehlung des IOC (Internationales Olympisches Komitee, d. Red.) nachzukommen und neben den russischen Mannschaften ebenfalls die Teams aus Belarus mit sofortiger Wirkung von allen europäischen Wettbewerben auszuschließen".

Zuletzt hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS bestätigt, dass der Ausschluss russischer National- und Vereinsmannschaften aus internationalen Fußball-Wettbewerben rechtens sei und Proteste russischer Vereine und des Verbandes zurückgewiesen. Das IOC sprach Ende Februar die Empfehlung an die Weltverbände verschiedener Sportarten aus, russische und belarussische Athletinnen und Athleten auszuschließen.

 

© 2022 SID