Cheftrainer Niko Kovač vom VfL Wolfsburg kritisiert massiv die aktuelle Auslegung der Handspielregel. „Das mit der Handspielregel ist für mich ein Desaster. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Das hat kein Hand, hat kein Fuß mehr. Das ist Willkür. Das ist für mich keine einheitliche Linie“, sagte der in Berlin geborene, 51-jährige Kroate, der als Spieler seine Profi-Karriere in 2009 beim FC Red Bull Salzburg beendete, vor dem Auswärtsspiel der "Wölfe" bei Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr/Ligaportal-Liveticker).

 

Niko Kovac versteht die Handspielregel nicht mehr
Foto: AFP/SID/FRANCK FIFE

"Es ist für mich Vabanque, würfeln. Heute so, morgen so"

Niko Kovač war auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag auf die jüngste Kritik von Matthias Sammer am Videobeweis angesprochen worden und meinte:. „Man kann sich auf nichts festlegen. Es ist für mich Vabanque, würfeln. Heute so, morgen so. Der eine pfeift so, der andere nicht." Nachsatz: „Ich verstehe die Handspielregel genau so wenig wie jeder andere auch“.

Der 51-jährige Kroate weiter: „Inzwischen musst du trainieren, dass du den Spielern an die Hand spielst. Und dann kannst du hoffen, dass da jemand vielleicht im Keller sitzt und sagt: ‚Du, du, du – da war jemand mit der Hand dran.‘ Und dann kriegst du einen Elfmeter. Du musst gar nicht mehr das Tor anvisieren. Visier die Hand an – das ist die Lösung. Das kann es ja nicht sein. Wir machen den Fußball kaputt."

Der ehemalige Triple-Gewinner des FC Bayern (2019 Meister, DFB-Pokalsieger und Superpokalgewinner) plädiert für einen Elfmeterpfiff nur dann, „wenn eine klare Absicht unterstellt wird. Ich glaube zurück zum Ursprung, das war am besten. Jeder wusste, was Sache ist. Und dann sind wir eigentlich alle klar.“

Kovač Kritik geht dabei nicht gegen die Schiedsrichter: „Sie müssen nur das umsetzen, was ihnen vorgeben wird. Das sind auch die Leidtragenden." Man müsse die Fußballer in die Regelfindung mit einbeziehen. Aktuell müsse er selbst „immer mal wieder nachfragen beim 4. Offiziellen. Ich mache es ganz ehrlich. Also, ich verstehe es dann auch nicht und lerne dann auch immer wieder neu dazu.“