Die Diskussion um Trainer Niko Kovac beim VfL Wolfsburg ist erst einmal beendet. Trotz langer Unterzahl gewannen die Niedersachsen am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:0 (0:0) beim Schlusslicht Darmstadt 98. Zuvor hatte Wolfsburg in acht Punktspielen nur vier Zähler geholt und war aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Kovac und der VfL Wolfsburg gewinnen wieder (Foto: IMAGO / Jan Huebner/IMAGO / Jan Huebner/SID/IMAGO/Florian Ulrich)
Kovac und der VfL Wolfsburg gewinnen wieder
Foto: IMAGO / Jan Huebner/IMAGO / Jan Huebner/SID/IMAGO/Florian Ulrich

Lovro Majer (63.) traf entscheidend für den VfL, der die siebte Auswärtspleite in Folge vermied. Der frühe Platzverweis für Wölfe-Abwehrchef Maxence Lacroix nach einer Notbremse (27.) brachte Darmstadt nichts. Die Hessen warten seit acht Spielen auf einen Sieg.

"Natürlich wissen wir um die Bedeutung des Spiels. Wir sind in der Pflicht", sagte Kovac kurz vor dem Anpfiff bei Sky: "Ich weiß, dass ich als Trainer liefern muss - ich kenne das Geschäft." Zuletzt hatte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer seinem Coach das Vertrauen ausgesprochen. Im letzten Spiel des Jahres muss der VfL am Mittwoch gegen Rekordmeister Bayern München antreten.

Vor 16.900 Zuschauern hatten die Gäste schon in der 3. Minute eine erste Chance. Mattias Svanberg kam mit seinem Schuss aber nicht an Darmstadts Torwart Marcel Schuhen vorbei.

Die Fans protestierten auch in Darmstadt gegen das grüne Licht des deutschen Profifußballs für den Einstieg eines Geldgebers. "Unsere Stimme hätte den DFL-Investor verhindern müssen", stand auf einem Banner der Lilien-Anhänger. Nach einer Viertelstunde musste das Spiel für zweieinhalb Minuten unterbrochen werden, weil im Gäste-Fanblock massenhaft Pyrotechnik abgebrannt wurde.

Als wieder Fußball gespielt wurde, war Kampf Trumpf. Dabei konnten die stark ersatzgeschwächten Gastgeber, die ohne Kapitän Fabian Holland, Aaron Seydel, Fraser Hornby, Braydon Manu, Oscar Vilhelmsson, Marvin Mehlem und Christoph Zimmermann auskommen mussten, zumeist mehr überzeugen als die Wolfsburger.

Zudem schwächten sich die Gäste rasch selbst. Lacroix wurde von Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) des Feldes verwiesen. Zuvor hatte der Franzose den Ball gegen Luca Pfeifer verloren und seinen Gegenspieler als "letzter Mann" gefoult.

Mit zehn Mann konzentrierten sich die Wolfsburger, bei denen der gesperrte Kapitän Maximilian Arnold, Lukas Nmecha, Rogerio, Amin Sarr und Patrick Wimmer fehlten, auf die Defensive. Die einfallslosen Darmstädter erarbeiteten sich in dem ganz schwachen Kick bis zur Pause keine Tormöglichkeit.

Im zweiten Durchgang wurde es etwas besser. Beide Teams verbuchten immerhin ein paar Halbchancen. Majer bracht den VfL mit dem ersten gelungenen Abschluss der Partie in Führung. Pfeifer vergab in der 76. Minute die große Gelegenheit zum Ausgleich.

 

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