Felix Zwayer musste eine Extraschicht einlegen. Nach 90 Minuten Schwerstarbeit im 108. Nordderby mit harten Zweikämpfen und permanentem Pyro-Ärger war der Job des Schiedsrichters noch lange nicht erledigt. Nachfragen zur spielentscheidenden Szene in der 86. Spielminute hagelten auf den 36-Jährigen aus Berlin ein. Der Hamburger SV war mit der Entscheidung des Referees so gar nicht zufrieden.


"Jeder, der mal ein bisschen Fußball gespielt hat, sieht, dass es Abseits war", schimpfte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. "Das war ein ganz klares Foul auf der Linie", sagte Trainer Bernd Hollerbach über den Zweikampf zwischen Werder-Angreifer Ishak Belfodil und HSV-Verteidiger Rick van Drongelen, der den Ball schließlich ins eigene Netz beförderte. Doch Zwayer gab den Treffer und auch der Videoassistent in Köln sah keinen Grund zur Korrektur.

Zwayer zeigte sich auf Nachfrage zufrieden mit seiner Entscheidung. "Zum Zeitpunkt des Abspiels war der Spieler, der am Ende maßgeblich am Torerfolg beteiligt war, auf gleicher Höhe mit dem Ball", sagte er. Auch ein Foul mochte er auf den TV-Bildern nicht erkennen. Mit dem HSV wurde sich an diesem Abend nicht mehr einig.

 

SID