Der FK Austria Wien benötigte gegen KKS Lech Poznań einen Sieg, um die Chancen auf den Aufstieg in die K.o.-Phase der UEFA Europa Conference League zu wahren. Statt deren drei gab es für die Veilchen aber nur einen Punkt. Can Keles erzielte in der 68. Minute den Ausgleich, Haris Takabovic verpasste in der Nachspielzeit nur um Zentimeter. Durch das 1:1 ist fix: Die Austria wird in Europa nicht überwintern.

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Mit Chancen, ohne Treffer

Beide Teams wollten zu Beginn nur wenig riskieren - die Austria musste gewinnen, um noch Chancen für das Weiterkommen in die K.o.-Phase zu haben, Posen konnte mit einem Sieg den Aufstieg klar machen. Und so passierte lange nur wenig. Die Austria hatte etwas mehr Ballbesitz, wurde in der 15. Spielminute erstmals gefährlich: Dominik Fitz bediente Can Keles, aus rund zehn Metern parierte Posen-Keeper Filip Bednarek mit den Füßen, fing den Ball im Nachfassen.

Nur drei Minuten später tauchte nach einer Ecke Marvin Martins per Kopf vor dem Tor auf, verfehlte nur knapp (17.). Die Austria war voll im Spiel. Und in Minute 23 fehlten nur Zentimeter zum 1:0. Ausgehend von einem starken Ballgewinn von Marvin Martins setzte sich die Austria am Strafraum fest, eine Flanke von Mathias Braunöder verlängerte Georg Teigl aus zwölf Metern mit der Schuhspitze auf die Querlatte.

Gefährlicher war weiter die Austria. Zwar tauchte Filip Szymczak erstmals nennenswert vor dem Tor von Christian Früchtl auf, dieser parierte den Abschluss aber stark (29.). Zudem trat Nika Kvekveskiri einen Freistoß von der Strafraumgrenze hauchdünn über den Kasten. Auf der Gegenseite behauptete Manuel Polster den Ball stark, aus der Drehung setzte er den Ball von der Sechzehnerkante aber minimal zu hoch an (37.). 

Zentimeter fehlten in der Nachspielzeit

Die Gäste aus Polen kamen zielstrebiger aus der Kabine, drückten die Austria tief in die eigene Hälfte. In der 48. Spielminute brachte Mikael Ishak Lech Poznań in Führung. Kvekveskiri versuchte es aus der Distanz, Früchtl ließ den Ball nach vorne prallen, wo Szymczak lauerte. Der 20-Jährige legte quer auf Ishak, Poznańs Kapitän schob aus kurzer Distanz zum 0:1 ein. Die Austria war in weiterer Folge völlig von der Rolle, Posen trat dominanter auf.

Austria-Trainer Manfred Schmid reagierte, brachte Routinier James Holland für mehr Stabilität im Mittelfeld (61.). Es machte sich bezahlt. Denn inmitten eines Pyrotechnik-Infernos aus dem Gäste-Fans glich die Austria aus. Durch einen Patzer von Posens Abwehr landete der Ball bei Can Keles, dieser marschierte alleine auf den Keeper zu, und schob cool zum 1:1 ein (68.). In weiterer Folge warf die Austria alles nach vorne, das Spiel entwickelte sich zu einem wahren Fight.

Offensiv traten in der Schlussphase nur mehr die Veilchen auf, den freistehenden Ibrahima Drame konnte ein Posen-Verteidiger noch in letzter Sekunde abgrätschen (85.). Die letzte große Chance auf den Sieg vergab der eingewechselte Haris Tabakovic in der Nachspielzeit: Eine Hereingabe vor den Fünfer brachte er mit der Hacke sehenswert auf's Tor, der Ball landete aber nur auf dem Tornetz (90./+2). Es nützte nichts: Ein Sieg wurde es nicht mehr.

Durch das 1:1 scheidet die Austria nach der Gruppenphase im Europacup aus. Am letzten Spieltag (3. November, 21 Uhr) geht es für die Veilchen abschließend noch zum Auswärtsspiel bei Hapoel Be'er Sheva. 

UEFA Europa Conference League, 5. Spieltag

FK Austria Wien - KKS Lech Poznań 1:1 (0:0)

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 18:45 Uhr; Viola Park; 12.211 Zuschauer; SR Darren England (ENG)

Austria Wien (4-4-2): Früchtl - Ranftl, Galvão, Meisl, Martins; Keles (89. Kreiker), Braunöder (70. Tabakovic), Fischer, Polster (72. Drame); Teigl (60. Holland), Fitz

Lech Poznań (5-4-1): Bednarek - Pereira, Šatka, Kvekveskiri (88. Amaral), Milić, Rebocho; Murawski, Szymczak (74. Tsitaishvili), Skóraś, Karlström; Ishak (88. Sobiech)

Torfolge: 0:1 Mikael Ishak (48.), 1:1 Can Keles (68.)

Gelbe Karten: Galvão (39.) bzw. Rebocho (70.), Murawski (74.), Milić (80.), Ishak (85.), Karlström (90./+4)

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Fotocredits: GEPA/ADMIRAL