Mit einer guten Ausgangsposition empfing die Wiener Austria am Donnerstag im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Conference League Legia Warschau. Von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft wurde neben großen Sicherheitsvorkehrungen auch ein Polizeigroßaufgebot angekündigt. Die Violetten hatten nach dem 2:1-Sieg in Polen alle Trümpfe in der Hand, um ins Playoff aufzusteigen.
Guter Beginn der Austria, aber Legia Warschau ging in Führung
Die Wiener steckten dann auch nicht zurück und kamen vor einer tollen Kulisse mit viel Offensivgeist in die Partie - schon nach vier Minuten wurden drei Eckbälle erobert. Trainer Wimmer musste allerdings auch in dieser Partie wieder früh wechseln – Polster ersetzte den verletzten Potzmann schon nach fünf Minuten und im weiteren Verlauf gelang es denn Polen aber mehr Spielanteile zu sichern und einen offenen Schlagabtausch herzustellen. Nach rund 20 Minuten zogen sich die Wiener dann auch immer mehr zurück und überließen dem Gegner das Feld.
Warschau nahm dankend an und ging dann in der 39. Minute in Führung. Nach einer Ablage von Kun war der Kolumbianer Elitim mit einem satten Schuss zur Stelle und markierte das 1:0.
Violett suchte die Antwort, die Polen erhöhten aber noch vor der Pause
Die Austria aber ließ die Köpfe nicht hängen und hatte nur zwei Minuten später nach einer Ecke die große Ausgleichschance. Kapitän Holland scheiterte per Kopf aber an der Querlatte.
Doch es war der Gegner, der das Momentum für sich nutzen und noch vor der Pause erhöhen konnte. Nach einer Flanke von Slisz kam Gual am zweiten Pfosten völlig frei zum Kopfball und erzielt das 2:0. Mit einem echten Nackenschlag ging es dann in die Kabine und die Violetten waren zu Beginn des zweiten Abschnitts definitiv gefordert.
Auch wenn die Austria dann auch sehr engagiert ans Werk ging - nach nur wenigen Augenblicken scheiterten die Gäste nach einem Kopfball von Jun an der Latte, ehe dann nach 59 Minuten eine kleine Vorentscheidung gelang. Nach Vorarbeit von Gual war Pekhart zur Stelle und fixierte das 3:0.
Dramatische Schlussphase
Die Moral der Wiener Austria war aber ungebrochen und tatsächlich kamen die Hausherren noch einmal heran. Gruber und Fitz in einem schnellen Vorstoß im Zusammenspiel und dann machte Andreas Gruber mit einem sehenswerten Abschluss aus gut 18 Metern das 1:3 und die Hoffnung war wieder zurück. Es ging ein Ruck durch die Mannschaft, welche nun aufeinmal gefühlt 80% Ballbesitz hatte und für die Bemühungen kurzfristig auch belohnt wurde. In der 83. Minute war es erneut die selbe Co-PRoduktion. Fitz mit einer tollen Flanke, Gruber mit dem perfektem Laufweg und 2:3 Anschlusstreffer. Die Partie war damit gesamtgesehen wieder ausgeglichen, doch die Wiener Austria htte die Rechnung ohne Legia Warschau gemacht.
In der 87. Minute war Rosolek nach einem Stanglpass zur Stelle und erhöhte wieder auf 4:2 und als Jukic zwei Minuten später mit einer Tätlichkeit vom Platz musste, wettete keiner mehr auf die Austria. Neun Minuten Nachspielzeit waren angezeigt und tatsächlich - Reini Ranftl war in der 96. Minute zur Stelle und brachte die Austria mit dem 3:4 wieder in eine potentielle Verlängerung. Doch wieder konnten die Hausherren die Lücken in der Defensive nicht schließen und so war der eingewechselte Muci in der 99. Minute zur Stelle und setzte mit dem 5:3 den Deckel auf eine komplett verrückte Partie. Die favorisiten Polen aus Warschau setzten sich damit am Ende mit einem Gesamtscore von 6:5 durch.
FK Austria Wien – Legia Warschau 3:5 (0:2)
Donnerstag, 17.08.2023 (19:00 Uhr), Generali Arena (Wien), Z: 10.288, SR: Istvan Vad
Torfolge: 0:1 Elitim (39.), 0:2 Gual (45.), 0:3 Pekhart (59.), 1:3 Gruber (69.), 2:3 Gruber (82.), 2:4 Rosolek (87.), 3:4 Ranftl (96.), 3:5 Muci (99.)
Gelbe Karten: Elitim (35.), Gruber (45), Augustyniak (45.), Martins (64.), Fischer (72.), Slisz (89.), Josue (93.)
Rote Karte: Jukic (89.)
FAK: Früchtl; Handl, Martins, Galvao; Ranftl, Braunöder (Fischer, 62.), Holland (Jukic, 62.), Potzmann (Polster, 5.); Gruber, Huskovic (Schmidt, 82.), Fitz
LEG: Tobiasz; Riebeiro, Augustyniak, Jedrzejczyk; Kun (Rose, 94.), Elitim (Celhaka, 74.), Slisz, Wszolek; Gual (Rosolek, 62.), Pekhart, Josue (Muci, 94.)
Fotocredit: IMAGO/Newspix
