Spektakulärer Europapokal-Abend bei den Achtelfinal-Rückspielen, in denen Eintracht Frankfurt gegen Betis Sevilla mit dem Lucky Punch in der 120. Minute durch ÖFB-Team-Abwehrspieler Martin Hinteregger den Viertelfinal-Einzug fixierte. Auch der vierfache Championsleague-Sieger FC Barcelona stieg durch den 2:1-Auswärtssieg bei Galatasaray Istanbul auf. Aus dagegen für Aleksandar Dragovic mit Roter Stern Belgrad gegen die Glasgow Rangers, die zuvor schon den BVB ausschalteten, sowie in der Conference League für den starken Keeper Heinz Lindner und den FC Basel.

Mit letzter Kraft warf sich in letzter Minute der Verlängerung Martin Hinteregger ins Zeug und im Fallen in den Ball, um per Kopfball den 1:1-Ausgleich und damit den Aufstieg von Eintracht Frankfurt ins Europaleague-Viertelfinale zu realisieren.

Was für eine Dramaturgie beim Europaleague-Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Real Betis Sevilla. Nachdem die Elf vom Salzburger und Ex-LASK-Coach Oliver Glasner in Spanien mit 2:1 gewonnen hatte, kassierten die Südhessen im Rückspiel in der 90. Minute das 0:1 durch Iglesias. Damit Gesamtscore 2:2 und Verlängerung, in der in der letzten Minute nach einem lang gezogenen Freistoßball von Filip Kostic in den spanischen Sechzehner der Frankfurter Abwehrchef Martin Hinteregger sich ins Zeug und in den Flankenball warf, umzingelt von drei Gegnern. Der 29-jährige ÖFB-Teamspieler bescherte Frankfurt mit seinem Kopfballtreffer im Fallen vor 25.000 Zuschauern das vielumjubelte 1:1 und damit wie 2019 den Viertelfinal-Aufstieg. Es folgte zwar noch eine mehrminütige Überprüfung des Treffers durch den Video-Assistent-Referee (VAR), doch dann war die große Eintracht-Erlösung und ausgelassene Frankfurter Freude da.

Glasner: "Last-Minute-Eintracht war wieder da!"

Ein emotionaler Eintracht Coach Oliver Glasner über die Dramaturgie um den LuckyPunch und die "gefühlte Ewigkeit" mit dem VAR: "Du wartest, du wartest...dann die Erleichterung, die Jungs haben sich das verdient. Es war jetzt das achte Spiel in der Europaleague ungeschlagen, dazu das dritte oder vierte Last-Second-Tor...die Jungs haben einfach einen tollen Charakter, tolle Moral. Die Last-Minute-Eintracht war wieder da heute. Die Fans waren heute auch unglaublich, haben uns immer wieder in Phasen gepusht, wo es nicht so lief. Unglaublich."

In Istanbul ging Galatasaray zwar nach einem Corner durch Kapitän Marcao in Führung (28.). Pedri brachte Barça mit einer schönen Einzelleistung zurück ins Spiel (37.). Aubameyang schoss die Katalanen erstmals auf Viertelfinal-Kurs, das 2:1 war für den ehemaligen Arsenal-Torjäger am Ende einer Mehrfach-Möglichkeit eine leichte Übung (50.). Nach zehn Spielen für Barcelona hält er nun bei sieben Toren. Das Team von Xaxi machte den Sack nicht zu, es blieb bis zum Schluss eine knappe und emotionale Angelegenheit. Im Finish flogen Gegenstände von der Tribüne auf den Rasen.

ÖFB-Teamtorhüter Heinz Lindner hält Elfmeter und Basel lang im Spiel

In der Conference League reichte dem FC Basel ein starker Auftritt von "Elferkiller" Heinz Lindner nicht zum Aufstieg ins Viertelfinale. Gegner Olympique Marseille feierte nach dem 2:1 im Hinspiel auch in Basel einen (späten) 2:1-Sieg. PSV Eindhoven kam nach dem famosen 4:4 im Hinspiel mit einem wesentlich ruhigeren 4:0 in Kopenhagen weiter. Der israelische Topstürmer Eran Zahavi (10., 79.) erzielte für die Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt, bei der Phillipp Mwene nicht spielte, einen Doppelpack.

Heinz Lindner erwies sich für Basel einmal mehr als starker Rückhalt (30 abgewehrte Bälle in dieser Europapokal-Saison!). Dem im ÖFB-Aufgebot von Franco Foda stehenden Keeper war es zu verdanken, dass die Schweizer trotz des 1:2 im Hinspiel gegen Marseille lange mit dem Aufstieg kokettieren konnten. In der ersten Hälfte erahnte Lindner das Eck beim Elfmeterversuch von Amine Harit. Er hatte auch im Anschluss starke Szenen. Nachdem Dan Ndoye für Basel mit dem 1:0 in Summe ausglich, besorgte Cengiz Ünder das entscheidende und in Summe verdiente 1:1. In der Nachspielzeit gelang den Südfranzosen noch das 2:1. Lindner war bei beiden Gegentoren chancenlos.

Lindner bei SKY: "Das gesteckte Ziel haben wir leider verpasst, doch wir haben alles in die Waagschale geworfen. Heute können wir keinem was vorwerfen. Doch wir können stolz sein auf die Leistung in der gesamten Kampagne. 

Quellen: APA, SKY + RTL

Foto: IMAGO/EIBNER