Nadiem Amiri schlenderte sichtlich gelöst durch die Katakomben. Dann regte ihn das glanzlose, aber wichtige 2:0 (1:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen den ungarischen Meister Ferencvaros Budapest gar zum Träumen an. "Natürlich ist es ein guter Wettbewerb, man kann schnell zum Titel kommen. Wir haben es gesehen, wenn Frankfurt das Ding gewinnen kann im letzten Jahr, reizt uns das natürlich auch", sagte der 26-Jährige.

Europa League: Leverkusen wittert Titelchance (Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER)
Europa League: Leverkusen wittert Titelchance
Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER

Die letzte Titelchance in einer bislang enttäuschenden Saison lebt jedenfalls, die Ausgangslage für den Einzug ins Viertelfinale ist exzellent. "Es ist ein überragendes Ergebnis, und dennoch auch ein gefährliches Ergebnis. Aber die Mannschaft ist reif, clever und vor allem ehrlich genug, um die Situation gut einzuschätzen", sagte Kerem Demirbay, der in der 10. Minute das 1:0 erzielt hatte.

Für die ideale Ausgangslage sorgte in der Schlussphase Edmond Tapsoba (86.), der nach einem sehenswerten Freistoß von Adam Hlozek an den Pfosten schnell reagierte und erhöhte. "Freut mich für ihn, hätte mich aber mehr für Adam gefreut. Der Freistoß war überragend", lobte Demirbay.

Wichtig sei insgesamt gewesen, "dass wir sehr erwachsen gespielt haben", ergänzte Amiri und blickte voraus: "Man sieht, dass solche Siege auch eine Euphorie auslösen können für die Bundesliga. Wo wir vielleicht auch noch Chancen haben, oben heranzukommen. Wir müssen jetzt einfach den Schwung mitnehmen."

Den Schwung mitnehmen kann die Werkself bereits am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei Werder Bremen. Acht Punkte trennen die Leverkusener elf Spieltage vor Schluss als Neunter von einem Europa-League-Platz. Am Donnerstag (21.00 Uhr) kann Bayer dann beim Rückspiel in der Puskas Arena in Budapest die letzten Weichen für die Runde der letzten Acht im Europapokal stellen.

 

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