Das Halbfinale winkt, der Gegentor-Fluch ist gebannt: Dank Nationalstürmer Timo Werner hat Fußball-Bundesligist RB Leipzig beste Chancen auf die Vorschlussrunde in der Europa League. Die Sachsen gewannen am Donnerstag ihr Viertelfinal-Hinspiel gegen Olympique Marseille nach überwiegend karger Leistung dennoch mit 1:0 (1:0). Beim Rückspiel am 12. April (21.05 Uhr/Sky und Sport1) reicht Leipzig schon ein Unentschieden zum ersten europäischen Halbfinale der Vereinsgeschichte. Jetzt Fußballreise buchen!

Kurz vor der Halbzeitpause traf Werner (45.+1) für den Bundesliga-Vizemeister nach einer unwiderstehlichen Einzelleistung zum Sieg. Sollten sie am kommenden Donnerstag tatsächlich die nächste Runde erreichen, sind die Leipziger der erste Europacup-Neuling seit dem FC Villarreal in der Saison 2003/2004, der in einem Halbfinale steht.

Darüber hinaus brach RB bereits im Hinspiel vor 34.043 Zuschauern gegen Marseille seine Gegentor-Negativserie. Nachdem die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl in den ersten zehn internationalen Begegnungen nie ohne Gegentreffer geblieben war, klappte es gegen die Franzosen zum ersten Mal.

Im Vergleich zum 3:2-Sieg in der Bundesliga bei Hannover 96 veränderte Hasenhüttl gegen Marseille seine Mannschaft nur auf zwei Positionen. Innenverteidiger Dayot Upamecano ersetzte den gelbgesperrten Kapitän Willi Orban, während Lukas Klostermann für Bernardo als Linksverteidiger auflief. Bei Marseille fehlten Stammkeeper Steve Mandanda und Adil Rami aufgrund von Muskelblessuren. Rami wurde durch Ex-Bundesliga-Profi Luiz Gustavo im Abwehrzentrum ersetzt.

Vor der Partie hatte Hasenhüttl bereits darauf spekuliert, den Gegentor-Fluch zu brechen. Seine Mannschaft begann jedoch unsicher in der Defensive. Wie auch Marseille verstolperten die Sachsen im Spielaufbau viele Bälle und luden zu Kontern ein. Kein Wunder, dass die Gäste die erste richtige Torchance hatten. Nach einer Flanke von Frankreichs Nationalspieler Dimitri Payet scheiterte Kostas Mitroglou (9.) aus nächster Nähe an RB-Torwart Peter Gulacsi.

Erst danach setzte sich Leipzig in der französischen Hälfte fest, doch im Strafraum fehlte meist der letzte Pass. Zwingende Möglichkeiten blieben in dieser Phase Mangelware. Ibrahima Konate (22.) per Kopfball und Emil Forsberg (29.) nach direktem Freistoß zielten etwas zu hoch.

Gefährlicher war bis dato eindeutig Marseille. Kurz vor der Pause erzielte vergab Olympique gleich mehrere gute Gelegenheiten. Unter anderem traf Bouna Sarr (42.) mit einem Seitfallzieher die Latte, ehe Werner bei seinem Tor Gäste Keeper Yohann Pele auf dem falschen Fuß erwischte.

Im zweiten Durchgang drückte Marseille kurz nach Wiederbeginn auf den Ausgleich. Lucas Ocampos (56.) per Hacke und der nimmermüde Payet (57.) vergaben beste Möglichkeiten, Leipzig gelang offensiv fast nichts. Entlastung verschafften meistens nur Standardsituationen, während Olympique gerade in der Schlussphase auf seine Chance drängte.

 

SID