Kommt gegen de Jong (l.) zu spät: Jonathan Tah
Aufgebaut wurde Tah in seiner Geburtsstadt Hamburg von Manuel Neuer, der mit ihm bei der Kontrolle saß. "Das Eigentor ist überhaupt kein Problem", sagte der erfahrene Kapitän bei Sport1 und Bild: "Das ärgert ihn, ist bitter und für ihn am schlimmsten. Aber da kann man ihm keinen Vorwurf machen."
Zwar war Oranje bereits vor dem 1:2 stärker aufgekommen, doch durch den Fauxpas des Leverkuseners Tah (66.) geriet die DFB-Auswahl endgültig auf die Verliererstraße. "Die eine Situation war natürlich unglücklich. Ich versuche alles, um das Tor zu verhindern, dann passiert das mal", sagte Tah bei Sport1. Mit ähnlichen Worten habe ihn auch Neuer getröstet. "Er hat mir gesagt: Wenn du nicht da bist, macht ein Holländer ihn rein."
Doch der ungewollte Schuss ins eigene Netz war nicht Tahs einziger Fehler. Wie seine Nebenleute in der Dreierkette, Abwehrchef Niklas Süle und Matthias Ginter, hatte er teilweise riesige Probleme. Beim 1:1-Ausgleich rutschte der Vertreter von Antonio Rüdiger, der nach einer Knie-OP derzeit fehlt, zudem unglücklich aus.
"Ich bin jetzt drei Jahre dabei und habe viel zugeguckt", sagte der 23-Jährige, der als U21-Kapitän im Sommer noch eine starke EM gespielt hatte, "jetzt muss ich meine eigenen Erfahrungen sammeln." Für ihn wie die Kollegen gelte: "Wir können viel lernen aus dem Spiel."
Das muss allerdings schnell gehen: Schon am Montag (20.45 Uhr/RTL) steht in Belfast gegen Tabellenführer Nordirland das nächste Qualispiel an. Er werde schwer in den Schlaf finden, sagte Tah am späten Freitagabend, und sicher ein, zwei Tage an der Pleite zu knabbern haben. "Aber bis zum Spiel habe ich den Kopf frei und bin bereit."
SID