U21-Kapitän Yann-Aurel Bisseck sieht durch den Misserfolg der A-Nationalmannschaft Chancen für eine gestiegene Aufmerksamkeit für die Junioren. "Das ist ganz normal. Wir sind quasi die zweite Mannschaft von Deutschland, deshalb kann ich nachvollziehen, dass der Fokus dadurch mehr auf uns liegt", sagte der 22-Jährige vor dem EM-Auftakt am Donnerstag (18.00 Uhr/Sat.1) in Kutaissi gegen Israel.

Yann-Aurel Bisseck spürt keinen zusätzlichen Druck (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Yann-Aurel Bisseck spürt keinen zusätzlichen Druck
Foto: FIRO/FIRO/SID

"Aber das setzt uns nicht mehr unter Druck", so der Innenverteidiger vom dänischen Erstligisten Aarhus GF. "Der U21 zu sagen, dass wir die Fußballbegeisterung zurückholen sollen, ist ein bisschen übertrieben. Wir können der A-Nationalmannschaft nicht helfen. Wir freuen uns über jede Unterstützung und wenn das die ganze Nation etwas glücklicher macht, dann umso besser."

Bisseck sei sich sicher, dass die A-Mannschaft rechtzeitig vor der Heim-EM nächstes Jahr "die Kurve bekommt." Die schwachen Leistungen des Teams von Bundestrainer Hansi Flick gehen aber auch an den Junioren nicht spurlos vorbei: "Ich bin Innenverteidiger, ich höre manchmal schon ein paar Witze über die Verteidiger der A-Nationalmannschaft. Aber das liegt in der Natur der Sache. Das nehme ich mir nicht zu Herzen. Das sind immer noch top Fußballer."

Auch U21-Trainer Antonio Di Salvo will die drei Länderspiele ohne Sieg nicht zu hoch hängen. "Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, dass die Ergebnisse anders ausfallen. Hansi hat viel experimentiert."

Auswirkungen auf das eigene Turnier, bei dem neben Israel in der Gruppenphase noch Tschechien (Sonntag) und England (28. Juni) warten, habe das aber nicht. "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie sich nur auf das Turnier hier konzentrieren sollen. Ich sehe die Mannschaft nicht in der Pflicht, weil es bei A-Nationalmannschaft nicht so rund läuft. Wir sind eine eigene Mannschaft, haben ein Turnier vor der Brust, auf das wir uns freuen."

 

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