Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ein Jahr vor der EURO im eigenen Land ein großes Problem, die Anhänger hinter sich zu vereinen. In einer FanQ-Umfrage im Auftrag des SID betonten 87,8 Prozent, dass ihre Identifikation mit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) früher größer war. Nur 7,9 Prozent verneinen dies.

Die Fans hadern mit der Nationalmannschaft (Foto: AFP/SID/ODD ANDERSEN)
Die Fans hadern mit der Nationalmannschaft
Foto: AFP/SID/ODD ANDERSEN

Die Ursachen sind vielfältig. Mehr als drei Viertel der Anhänger (77,8 Prozent) vertreten die Auffassung, dass die durchwachsenen sportlichen Leistungen der DFB-Elf ein wesentlicher Faktor sind, 71,2 Prozent führen in diesem Zusammenhang außerdem das Image des DFB an. Überdies sind 69,0 Prozent der Meinung, dass ihre geringe Identifikation mit dem DFB-Team an einer zu geringen Orientierung des Verbands an den Fan-Interessen liegt.

64,3 Prozent vertreten zudem die Ansicht, dass Werte und Ideale im Fußball insgesamt zu wenig Berücksichtigung finden. Zu guter Letzt begründen 61,5 Prozent ihre geringere Identifikation mit den fehlenden Spielerpersönlichkeiten des DFB-Kaders. "Die Daten unserer Studie belegen, dass die Ursachen für die Abwendung der Fans von der Nationalmannschaft vielseitig sind", betonte Prof. Harald Lange von der Universität Würzburg.

Uneinigkeit herrscht unterdessen bezüglich des Einflusses von Hansi Flick. So sehen 51,6 Prozent im persönlichen Auftreten des Bundestrainers einen Grund für ihre geringere Identifikation. 36,7 Prozent verneinen dies hingegen.

 

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