Zwar nimmt Julian Nagelsmann für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bereits deutliche finanzielle Einbußen in Kauf - nach Ansicht von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm sollte ein Bundestrainer künftig aber noch deutlich weniger verdienen. "Vier oder sechs Millionen Jahresgehalt für den Job des Bundestrainers – das ist zu viel! Diese Aufgabe sollte als Ehre empfunden werden", sagte der Turnierdirektor für die Heim-EM im kommenden Jahr der Bild am Sonntag.

Lahm ist Turnierdirektor der EM 2024 (Foto: AFP/SID/JOHN MACDOUGALL)
Lahm ist Turnierdirektor der EM 2024
Foto: AFP/SID/JOHN MACDOUGALL

"Der DFB ist zurzeit finanziell angeschlagen und daher muss der Verband es aus meiner Sicht schaffen, dass das Gehalt eines Bundestrainers in Zukunft weiter deutlich nach unten geschraubt wird", betonte Lahm. Der frühere Bayern-Coach Nagelsmann soll als Bundestrainer angeblich 400.000 Euro im Monat bekommen und damit auf viel Geld im Vergleich zu seinem noch bis 2026 laufenden Vertrag in München verzichten.

"Der Verband steht für Nachwuchs, Frauenfußball, Ehrenamt, Schiedsrichterwesen, Amateurfußball, kurzum: Er steht für das Gemeinwohl. Diese Bereiche müssen in Zukunft wieder mehr gestärkt werden, dafür sollte investiert werden", meinte Rio-Weltmeister Lahm. Gleichzeitig brachte er die Idee ins Spiel, auch ausgelobte Titel-Prämien für Nationalspieler "deutlich zurückzuschrauben und dafür mehr in die gerade genannten Bereiche zu investieren".

Sportlich gehe es für Nagelsmann nun darum, "einen Kern zu finden, eine Mannschaft, in der sich eine Hierarchie entwickelt", sagte Lahm, ist aufgrund der geringen Erfahrung des 36 Jahre alten Trainers noch skeptisch: "Ob er das kann, vermag ich nicht zu beurteilen: Er ist relativ jung, hat diese Erfahrung noch nicht. Ich bin gespannt."

 

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