Russland und Südkorea trennten sich im letzten Erstrunden-Match dieser WM mit einem 1:1-Remis. Es war eine der bisher schwächeren Partien, die vor allem von Tormann-Patzern gepägt war. Insbesondere Russland-Keeper Igor Akinfejew zeigte mehrmals Unsicherheiten, welche in der 68. Minute in einem Total-Aussetzer beim Führungstreffer der Südkoreaner gipfelten. Russland konnte das 0:1 durch Lee Keunho aber wenig später ausgleichen, Alexander Kerschakow traf per Abstauber, nachdem auch der gegnerische Tormann Jung Sung-ryong den Ball etwas unglücklich nach vorne prallen ließ.

 

Pfiffe zu Halbzeitpause

36.000 Zuschauer in Cuiaba wurden von Russland und Südkorea nicht gerade verwöhnt, beide Team begannen sehr vorsichtig, Strafraumszenen waren zunächst die große Ausnahme. In der 11. Minute versuchte es Son Heung-min erstmals per Weitschuss, dieser ging aber am Tor vorbei. Erst in der 32. Minute kam Russland zur ersten nennenswerten Chance, als Sergei Ignaschewitsch aus 30 Metern Entfernung per Freistoß abzog. Jung hatte mit diesem Schuss Schwierigkeiten und wehrte mit der Brust ab. Kurz darauf waren es wieder die Asiaten, die einem Tor näher kamen. Erneut war es ein Distanzschuss, der gefährlich wurde. Der Versuch von Koo Ja-cheol wurde noch abgefälscht und ging ganz knapp an der Stange vorbei. Das sollte es für den ersten Durchgang auch schon gewesen sein. Die Teams wurden aufgrund der bescheidenen Leistung in Durchgang eins mit Pfiffen in die Katakomben verabschiedet.

Akinfejew-Schnitzer bringt Russland ins Hintertreffen

Der zweite Durchgang begann dann gleich etwas flotter. Jung unterschätzte einen Fayzulin-Schuss und hob den Ball gerade so über die Querlatte, ein Kopfball von Wassili Beresuzki ging ans Außennetz. Auf der Gegenseite hatte Akinfejew erstmals Probleme bei einem Distanzschuss von Koo, eine Minute später auch bei einem Versuch von Ki Sung-yong. Die Südkoreaner hatten längst die Unsicherheiten des gegnerischen Tormanns entdeckt und versuchten weiterhin mit Schüssen aus der Ferne zum Erfolg zu kommen. In der 57. Minute wackelte Akinfejew erneut, er konnte einen Aufsitzer von Young-Gwon Kim nicht festhalten. Der Höhepunkt der ungewohnten Aussezter des russischen Tormanns führte schließlich zum 1:0-Führungstreffer der Asiaten. Der eingewechselte Keung-Ho Lee zog aus etwa 25 Metern ab, Akinfejew wollte den an sich ungefährlichen Schuss festhalten, der Ball rutschte ihm allerdings über dem Kopf durch die Finger und sprang hinter die Torlinie. Ein unglaublicher Patzer, der sich aber schon abgezeichnet hatte. Russland-Coach Fabio Capello reagierte, brachte daraufhin Alexander Kerschakow und Igor Dennisow aufs Feld, und nur drei Minuten später sollte sich diese Maßnahme bereits bezahlt machen. Jung konnte einen Schuss nur zur Mitte abprallen lassen, der Ball kam zu Kerschakow, und dieser traf aus der Drehung zum 1:1 (74.). In den letzten Minuten war zunächst Russland etwas aktiver, mit der Zeit nahmen die Teams das Tempo allerdings wieder aus der Partie, schienen mit dem einen Punkt zufrieden zu sein. Es blieb schließlich beim 1:1, insgesamt eine Partie zum Vergessen, vor allem für Akinfejew.