Es war eine heiße Partie, die Uruguay und England trotz der kalten Temperaturen in Sao Paulo ablieferten. Für beide Teams hieß es Verlieren verboten, die ersten Spiele gingen jeweils verloren. Bei Uruguay kehrte jedoch Superstar Luis Suarez zurück in die Startelf - und brachte prompt den Umschwung. Denn beim 2:1-Sieg über die "Three Lions" steuerte er beide Tore bei und hält die Achtelfinalchancen für Urugay weiterhin am Leben. Eben diese der Engländer hängen nach dieser Pleite nun nur noch an einem seidenen Faden.

Rooney trifft das Lattenkreuz, Suarez das Tor

Der Beginn gehörte den Südamerikanern, die in der Anfangsphase mehr für die Offensive taten. England-Keeper Joe Hart leistete mit einigen Unsicherheiten auch dazu bei, dass die Urus immer stärker wurden. Cristian Rodriguez hatte nach 17 Minuten die größte Chance: Sein Schuss aus ca. elf Metern strich jedoch knapp über die Querlatte. Im Laufe der ersten Halbzeit fingen sich die Engländer jedoch wieder, beide Teams hatten Chancen, konnten aber nichts zählbares herausholen. Nach 29 Minuten hatte Diego Godin nach einem Ellbogenschlag im Laufduell gegen Raheem Sterling Glück, dass er nicht mit Gelb-rot vom Platz musste. Zwei MInuten später hatten die Briten die größte Chance in den ersten 45 Minuten: Steven Gerrard zirkelte einen Freistoß perfekt aufs lange Eck, wo Wayne Rooney um  ein paar Zentimeter zu klein war und den Ball nur ans Lattenkreuz köpfte. Nach 39 Minuten gingen die Südamerikaner nach einer herrlichen Aktion in Führung. Edison Cavani flankte vom Sechzehnereck herrlich auf Suarez, der gegen die Laufrichtung von Joe Hart zum 1:0 einköpfte.

Ausgleich nach Johnson-Vorarbeit

Nach Seitenwechsel erhöhte Uruguay den Druck, England war davon sichtlich überrascht. Cavani vergab nach 52 Minuten die größte Chance: Aus spitzem Winkel schoss er den Ball knapp am Tor vorbei. Doch auch die "Three Lions" wurden wieder aktiver, Wayne Rooney vergab nach 54 Minuten aus sieben Metern alleine vor Muslera eine Riesenchancen. Raheem Sterling setzte sich in der 61. Minute am rechten Flügel gegen zwei Gegner durch, scheiterte jedoch am dritten und spitzelte den Ball bei einer Drehung unglücklich ins Aus. Bei dieser Aktion verletzte sich Außenverteidiger Alvaro Pereira, der das Knie des 19-jährigen Liverpool-Talents im Gesicht zu spüren bekam und kurz benommen war - er spielte aber weiter.

Nach 75 Minute die Erlösung für England: Daniel Sturridge verschaffte sich mit einer Einzelaktion im Mittelfeld Platz und spielte den Ball auf seinen Klubkollegen Glen Johnson, der am rechten Flügel zum Sprint ansetzte, nach innen zog und im letzten Moment zu Wayne Rooney durchsteckte, der alleine vor Fernando Muslera zum 1:1 einschob. Das Tor gehörte jedoch zu 80% dem Liverpool-Duo Sturridge und Johnson. Die Hodgson-Truppe war wieder da, in der letzten Viertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

Suarez macht den Unterschied

Doch am Ende war es erneut ein Mann, der alles überstrahlte. Nach Muslera-Ausschuss bekam Luis Suarez - zu allem Überfluss Englands Spieler des Jahres - den Ball, sprintete auf das Tor von Joe Hart zu und ließ dem Keeper vom Manchester City keine Chance. Die "Urus" feierten ihren Doppeltorschützen, der nach dem Tor mit Krämpfen ausgewechselt werden musste, England stand konsterniert am Spielfeld. Die Elf rund um Steven Gerrard braucht nun ein Wunder, um noch ins Achtelfinale zu kommen, das Gruppen-Aus scheint aber bereits besiegelt. Auch aufgrund der starken Mannschaft aus Uruguay - denn mit Luis Suarez sind die Südamerikaner deutlich stärker einzuschätzen.