Julian Brandt äußert sich über die Missstände im WM-Gastgeberland Katar kritisch und sieht sich nicht auf Argumentationshilfen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angewiesen. "Ich brauche keinen Baukasten, den mir jemand zur Verfügung stellt. Ich habe meine eigenen Überzeugungen. Manche Regeln, wie es sie in diesem Land gibt, gibt es in meiner Welt nicht", sagte der Nationalspieler von Borussia Dortmund dem SID.

Brandt übt Kritik an Katar-WM (Foto: AFP/SID/ATTILA KISBENEDEK)

Brandt übt Kritik an Katar-WM

Foto: AFP/SID/ATTILA KISBENEDEK

Grundsätzlich gelte: "Ich habe kein Problem mit sexuellen Orientierungen anderer Menschen. Ich bewerte Menschen weder nach ihrer Hautfarbe noch nach ihrer Religion." Das Thema Katar sei für ihn "nicht ganz einfach: Egal, auf welches Thema du als Spieler eingehst - du wirst sowieso kritisiert." Die Spieler könnten sich "nur immer wieder mit diesen Dingen beschäftigen und unsere Meinung beisteuern".

Vom DFB fühlt sich Brandt sehr gut informiert. "Wir hatten Veranstaltungen mit verschiedenen Experten, in denen es beispielsweise um den Umgang mit Homosexualität ging, aber auch um die Arbeiter vor Ort, die Menschen generell."

Wichtig sei der Dialog: "Ich weiß nicht, ob die Chance auf Verbesserungen größer wäre, wenn man ihn verweigert. Dann würde nur noch ziemlich wenige Demokratien auf der Welt miteinander sprechen."

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