Der umstrittene Vize-Premierminister Witali Mutko wird in der künftigen russischen Regierung nicht mehr für Sport zuständig sein. Das wurde am Freitag bekannt. Mutko gilt als Schlüsselfigur im russischen Staatsdopingskandal rund um die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 und wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) lebenslang gesperrt. Jetzt Fußballreise buchen!

Zuletzt lag in seinem Aufgabenbereich als Vize-Premier auch der Sport. Von 2008 bis 2016 arbeitete Mutko als Sportminister des Landes.

Der 59-Jährige war Ende des vergangenen Jahres bereits als Chef des Organisationskomitees der Fußball-WM 2018 zurückgetreten. Zudem lässt er derzeit sein Präsidentenamt im russischen Fußballverband RFU ruhen, um sich vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS zu verteidigen. Dort hat er Anfang 2018 Einspruch gegen seine lebenslange IOC-Sperre eingelegt.

Mutko hat trotz erdrückender Beweislast stets geleugnet, dass es ein von der Regierung gestütztes Dopingsystem in Russland gegeben habe. Wegen des Skandals wurde das russische olympische Komitee ROC von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ausgeschlossen, 168 russische Sportler durften allerdings als neutrale Athleten an den Start gehen.

Das IOC sah es als erwiesen an, dass Mutko als Sportminister verantwortlich für das Betrugssystem war, das während der Winterspiele in Sotschi 2014 seinen Höhepunkt erreichte. Dort wurden mit Hilfe des Geheimdienstes FSB Dopingproben russischer Athleten und Medaillengewinner ausgetauscht und manipuliert. Mutko habe die "administrative Verantwortung" gehabt, hieß es in dem IOC-Bericht.

Im Report des Kanadiers Richard McLaren, Sonderermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, war Mutko erstmals als Drahtzieher genannt worden. Der Whistleblower Gregorij Rodtschenkow hatte den Sportminister ebenfalls schwer belastet.

In McLarens Bericht waren auch 34 russische Fußballer als dopingverdächtig genannt worden, darunter der gesamte WM-Kader von 2014. Der Fußball-Weltverband FIFA beteuert, den Fall weiter zu untersuchen.

 

SID