In Sudans Hauptstadt Khartum hat am Montag die erste Frauenfußball-Meisterschaft in der Geschichte des nordafrikanischen Landes den Spielbetrieb aufgenommen. Das Auftaktspiel bestritten Tahadi und Difaa, die Partie wurde von "Zivilherrschaft, Zivilherrschaft"-Sprechchören der Zuschauer begleitet. Insgesamt sind 21 Mannschaften für die Premierensaison gemeldet. Jetzt Fußballreise buchen!
Tahadi (Grün) und Difaa (Gelb) bestritten erstes Spiel

Tahadi (Grün) und Difaa (Gelb) bestritten erstes Spiel

"Dies ist ein historisches Spiel, nicht nur für den Frauensport, sondern auch für den Sudan", sagte die neue sudanesische Sportministerin Wala Essam, die sich die Begegnung gemeinsam mit einigen sudanesischen und ausländischen Diplomaten anschaute: "Wir werden dem Frauensport und dem Frauenfußball besondere Aufmerksamkeit schenken."

Möglich wurde die Gründung der Liga durch den Sturz des sudanesischen Diktators Omar al-Baschir. Am 11. April hatte es einen Militärputsch gegeben - die Bevölkerung hatte bereits seit Anfang 2018 gegen die harte Regentschaft des Machthabers protestiert.

Der Start der Liga kommt in einer Phase des Umbruchs im Sudan: In der laufenden dreijährigen Übergangszeit soll eine liberale Politik im ganzen Land umgesetzt werden, einschließlich Maßnahmen zur Förderung der Meinungsfreiheit, der Frauenrechte, des Sports und der Kunst.

"Vor der Revolution hatte ich den Plan, ins Ausland zu gehen, aber jetzt kann ich in meinem Heimatland spielen", sagte Tahadi-Spielerin Asma Abubakr. Für Juan Essam vom gegnerischen Team Difaa ging ein Traum in Erfüllung: "Was heute passiert ist, ist einfach fantastisch."

Ein neues zivil-militärisches Regierungsorgan, der so genannte Souveräne Rat, regiert das Land für eine Übergangszeit von 39 Monaten. Der elfköpfige Rat besteht aus sechs Zivilisten, darunter zwei Frauen.

Der sudanesische Fußballverband (SFA) wurde 1936 gegründet und trat 1948 dem Weltverband FIFA bei. Bei einem Treffen im Jahr 1957 in Khartum gründete die SFA gemeinsam mit Ägypten, Äthiopien und Südafrika den afrikanischen Kontinentalverband (CAF).

 

SID