Im Sport muss es künftig eine "ganz klare und eindeutige Ächtung rassistischer Beleidigungen geben". Diese Forderung erhob Richard Meng, der Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG). Die DOG unterstützt damit die klare Linie des Landessportbundes (LSB) Berlin, der nach einem zweifelhaften Beitrag seines führenden Mitarbeiters Stefan Chatrath personelle Konsequenzen prüft. Jetzt Fußballreise buchen!
Deutsche Olympia Gesellschaft gegen Rassismus

Deutsche Olympia Gesellschaft gegen Rassismus

Chatrath hatte als stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission in einem Online-Beitrag mit dem Titel "Die Leiden des jungen Torunarigha" umstrittene Thesen zum Rassismus-Vorfall um Innenverteidiger Jordan Torunarigha vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC verbreitet. Er behauptete unter anderem, dass Profi-Fußballer Beleidigungen aushalten müssten, und unterstellte Torunarigha eine "emotionale Überreaktion".

Die DOG stellte sich am Mittwoch an die Seite des LSB. Viel zu lange habe es eine Grauzone gegeben, "die tatsächlich dazu führte, dass Rassismus im Sportalltag vielfach auf eine Stufe mit Spott, Häme oder sonstigen Beleidigungen gestellt wurde", sagte DOG-Präsident Meng.

Rassistische Affenlaute, aber auch andere negative Äußerungen von Zuschauern sowie direkte rassistische Beleidigungen auf dem Spielfeld seien "zu lange hingenommen" worden. Rassismus sei "eben nicht eine von vielen Formen aggressiver Unfairness, sondern Rassismus zerstört die Basis unseres Zusammenlebens".

Deshalb müsse es im Sport in Zukunft eine ganz klare und eindeutige Ächtung rassistischer Beleidigungen geben, sagte Meng: "Und es wird in Zukunft wichtig sein, dass auch die Schiedsrichter und Sportgerichte noch deutlicher durchgreifen. Wer andere rassistisch beleidigt, gefährdet den Sport und hat im Sport nichts zu suchen. Deshalb ist es auch richtig, in extremen Fällen rassistische Täter dauerhaft auszuschließen bzw. zu sperren, aber auch Sportereignisse vorzeitig abzubrechen."

Das LSB-Präsidium will am Mittwoch in seiner Sitzung über den Verbleib Chatraths in der Wissenschaftlichen Kommission entscheiden.

 

SID