Sepp Blatter verbüßt seit 2015 eine Sechsjahressperre
Die Rechte an den Übertragungen der Weltmeisterschaften 2010 und 2014 waren laut Vertrag für 600.000 Euro an den karibischen Verband verkauft worden. Ein Preis, der deutlich unter dem Marktwert lag. Die CFU wurde damals von Jack Warner (Trinidad und Tobago) geführt, der in verschiedenen Korruptionsaffären schwer belastet und schließlich lebenslang gesperrt wurde.
"Herr Blatter handelte mehr für die Interessen von Herrn Warner als für die der FIFA", heißt es nun in den Ermittlungsberichten, die zwischen Dezember 2019 und Januar 2020 fertiggestellt wurden. "Indem Herr Blatter keine Beschwerde der FIFA gegen die CFU geltend machte, als sie von der illegalen Unterlizenzvereinbarung erfuhr, stimmte er zu, dass Herr Warner sich daher auf Kosten der FIFA illegal bereicherte", fügten die Ermittler hinzu.
Infolge der Untätigkeit von Blatter gegen die CFU oder Warner habe die FIFA einen finanziellen Schaden in Höhe von 3,78 Millionen Dollar (umgerechnet 3,48 Millionen Euro) erlitten. Blatter wollte auf AFP-Anfrage die Vorwürfe am Mittwoch nicht kommentieren.
Gegen Blatter läuft eine weitere Untersuchung, in der es um die Zahlung von umgerechnet 1,89 Millionen Euro an den damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini geht. Sobald dieser Fall ebenfalls geschlossen sei, "werde ich von der FIFA meine Rehabilitierung fordern", hatte Blatter kürzlich AFP mitgeteilt.
Der frühere FIFA-Chef verbüßt seit Ende 2015 eine Sechsjahressperre für alle Ämter: "Meine Suspendierung durch die Ethikkommission der FIFA fußte schließlich auf den Anschuldigungen der Schweizer Justiz."
SID