Bereits seit Monaten herrscht in den Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung von David Alaba ein Verwirrspiel. Beide Seiten konnten sich bisher noch immer nicht über die Modalitäten einigen. Zuletzt schien der Vertragspoker öffentlich zu eskalieren. Immer mehr Details gelangten an das Licht der Öffentlichkeit und ließen Alaba als geldgierigen Spieler erscheinen. Das kratzte am Image des Saubermanns aus Österreich, der als Spieler mit seinem Verein bereits alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt.

 

FC Bayern

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Kein Abschluss in Sicht

Die zähen Verhandlungen von David Alaba und dem FC Bayern München über einen neuen Vertrag für den Österreicher kommen durchaus überraschend. Immerhin spielt der Abwehrchef bereits seit zwölf Jahren beim Deutschen Meister und verdankt dem Verein seine Weltkarriere. Bisher kannte man ihn privat als Spaßvogel, der ruhig und konzentriert an seiner Leistung arbeitet. Alaba glänzte in der Vergangenheit immer wieder mit lustigen Aktionen, zumeist gemeinsam mit seinem besten Freund im Team, Franck Ribéry.

Zuletzt überraschte er während der Pause im Frühjahr mit seinen Fähigkeiten als Friseur. Das Ergebnis seiner neu entdeckten Künste postete er auf Instagram. Starallüren, wie man sie von zahlreichen Fußballern kennt, waren bisher nicht bekannt. Dass er, so wie Ivan Campo, mit dem Flugzeug zum Friseur fliegen würde, erschien denkunmöglich. Doch während der endlosen Gespräche rund um seinen neuen Vertrag zeigte Alaba eine neue Seite. Er präsentiert sich nun als knallharter Geschäftsmann, der auf die Künste seines neuen Managers vertraut. Dieser erstritt schon für Robert Lewandowski einen neuen hoch dotierten Vertrag beim FC Bayern München.

Der Abwehrchef pokert hoch

Bisher behielt Alaba im beinharten Poker rund um das große Geld die Nerven. Er scheint am längeren Ast zu sitzen. Immerhin ist der Weltklasse-Verteidiger unter dem neuen Trainer Hansi Flick zum Abwehrchef aufgestiegen. Seine spielerische Klasse macht ihn seit Jahren zu einem begehrten Spieler bei allen Spitzenklubs in Europa. Sollte sich Alaba tatsächlich zu einem Wechsel entschließen, hätte er wohl keine Probleme bei einem weiteren Top-Verein unterzukommen.

Dazu kommt noch, dass sein aktueller Vertrag im nächsten Jahr ausläuft. Gleichzeitig hat der Österreicher bereits eine Unzahl an Titeln angehäuft, darunter den zweimaligen Sieg in der UEFA Champions League. Sollte er eine neue Herausforderung suchen wollen, wird ihm das niemand übel nehmen können. Diese Trümpfe spielt das Management des Spielers in den Verhandlungen beinhart aus.

Ende Gelände?

Zuletzt gab es Hinweise darauf, dass der FC Bayern München in den Gesprächen rund um die zukünftige Gage des Abwehrchefs bereits das vom Aufsichtsrat vorgegebene Limit erreicht hat. Plötzlich drangen angebliche Details von Alabas Forderungen an die Öffentlichkeit und Uli Hoeneß polterte in gewohnter Manier gegen den seiner Meinung nach geldgierigen Manager des Österreichers. Dieses Spiel lief bereits in ähnlicher Form während den Verhandlungen mit Kapitän Manuel Neuer ab. Am Ende einigten sich Spieler und Verein und alles war gut. Doch an Alaba scheint sich der FC Bayern die Zähne auszubeißen.

Laut letzten Meldungen stehen die Verhandlungen kurz vor dem Scheitern. Wie verschiedene Medien berichten, soll Alaba das letzte Angebot seines Arbeitgebers abgelehnt haben. Der Berater des österreichischen Nationalspielers soll zuvor bereits zwei weitere Angebot nicht akzeptiert haben. Uli Hoeneß hatte darüber berichtet, dass der neue Vertrag von Alaba angeblich vier oder sogar fünf Jahre laufen solle. Damit wollte man dem Abwehrchef entgegenkommen.

Doch an den Gehaltsvorstellungen dürften die Positionen aufeinander geprallt sein. Alabas Berater verlangte angeblich ein Jahresgehalt von 20 Millionen Euro, das will der FC Bayern München nicht bezahlen. So eine Gage würde das Gehaltsgefüge des Meisters deutlich durcheinanderwirbeln. Offenbar befürchtet man in weiterer Folge Nachforderungen von Superstars wie Robert Lewandowski. Das Gegenangebot lautete angeblich auf elf Millionen Euro pro Jahr + sechs Millionen an Prämien.

Allianz Arena

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Wie auch immer die dramatischen Verhandlungen am Ende des Tages ausgehen werden, eines scheint fix. Der FC Bayern München möchte David Alaba unbedingt im Kader halten und ist dafür bereit, bis an seine Schmerzgrenze zu gehen. Das ist sicherlich auch auf Trainer Hansi Flick zurückzuführen. Er schätzt Alaba über alle Maßen und möchte ihn unbedingt in der Mannschaft halten.